Andalusien
Andalusien ist die südlichste der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und bietet so einige tolle Spots. Städte, kleine Dörfer, tolle Landschaften. Es gibt viiieel zu sehen. Eine Rundreise lohnt sich!
Keine Zeit für lange Rundreisen? Macht nix. Wir haben in nur einer Woche alles geschafft, was unserer Meinung nach dabei sein muss.
Wir waren im Mai in Andalusien. Und das ist eine ziemlich gute Reisezeit. Weil es noch nicht zu warm ist. September und Oktober eignen sich vermutlich ebenfalls sehr gut.
Unsere Andalusien Route
Tag 1: Sevilla
Gestartet sind wir Sevilla. Sevilla ist die Hauptstadt Andalusiens. Und da wir es lieben Städte zu erkunden, war klar, dass wir dort beginnen. Unser Flug ging sehr früh, so dass wir schon um 13 Uhr (inkl. Zwischenstopp auf Mallorca und inkl. Mietwagen am Flughafen besorgen) am Hotel waren.
Wir hatten uns für das Hotel Amadeus & La Musica* entschieden. Im Foyer steht ein Klavier, dass jeder bespielen kann, an den Wänden hängen verschiedenste Streichinstrumente und auf den Zimmern befinden sich CD-Player mit Opern CDs. Die antiquitäre Ausstattung toppt das Ganze. Richtig schön. Ein super Frühstück gibt’s auf der Dachterrasse inkl. tollem Ausblick über die Stadt. Wem es zu warm wird, der kann in den Jacuzzi springen. Das Hotel liegt im Viertel Santa Cruz. Dem ehemaligen jüdischen Viertel. Hier ist auch am meisten los. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich ebenfalls dort.
Foyer im Hotel Amadeus & La Musica, Sevilla
Dachterrasse vom Hotel Amadeus & La Musica, Sevilla
Wir sind nur eine Nacht geblieben. Da unser Nach-Hause-Flug aber auch wieder von Sevilla ging, wollten wir am Ende noch mal zwei Nächte dort bleiben.
Sevilla ist zu Fuß sehr gut ablaufbar. Es gibt viele, viele schöne kleine Straßen, Altstadtgässchen und wunderschöne Innenhöfe. An jeder Ecke findet man Tapas Bars, kleinere Restaurants und süße kleine Läden. Alles ist einfach total nett und man spürt überall die Lebensfreude.
Feria de Abril
Als wir vor Ort waren, fand gerade das bei den Spaniern beliebte Volksfest Feria de Abril statt. An diesen Tagen (eine Woche lang) ist Sevilla im Ausnahmezustand. Geschmückte Pferde, Frauen in Flamencotracht und Männer im typischen Anzug tanzen und feiern ausgelassen. Versammelt wird sich auf dem Gelände Real de la Feria im Viertel Los Remedios. 100-te kleine selbstgezimmerte Holzbuden stehen dort. Jede Familie hat ihre eigene. Für Touristen gibt es extra Holzhütten. Alle essen, trinken und feiern einfach nur.
Direkt neben dem Festgelände befindet sich die Calle de Infierno (Straße der Hölle), ein Vergnügungspark. Mit der deutschen Kirmes zu vergleichen.
Ansonsten gibt es in Sevilla noch einige imposante Gebäude bzw. Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Kathedrale, der Giralda Glockenturm oder der Alcazar Stadtpalast.
Insgesamt eine wunderschöne Stadt, die nicht umsonst zu den schönsten Europas gehört. Sollte man auf keinen Fall verpassen.
Wer nicht viel Zeit hat, Sevilla lohnt sich auch für ein Wochenendtrip. An zwei Tagen kann man problemlos alles sehen und genießen.
Altstadtgasse, Sevilla, Andalusien
Eingangstor zum Fest Feria de Abril, Sevilla, Andalusien
Flamencotanz in einem Familienzelt beim Fest Feria de Abril, Sevilla, Andalusien
Tag 2: Jerez de la Frontera, Cádiz und Tarifa
Jerez de la Frontera
Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück zunächst 100 km nach Jerez de la Frontera gefahren (ca. 1 Stunde). Hier haben wir für 1,5 Stunden einen Zwischenstopp eingelegt und sind gemütlich durch die Innenstadt geschlendert. Eine ganz nette Stadt, in der aber wie wir finden ein kurzer Zwischenstopp ausreichend ist. Bei sehr wenig Zeit, einfach auslassen.
Cádiz
Weiter ging’s nach Cádiz. Ca. 40 km und 40 min. Cádiz ist die älteste Stadt Europas und liegt auf einer Landzunge vor dem Festland. Wie eine Art vorgelagerte Insel. In Cádiz sollte man auf jeden Fall halten. Eine sehr schöne Altstadt inkl. eigenem Strand. Dort ist sogar Halle Berry 2002 im James Bond Film „Stirb an einem anderen Tag“ den Wellen entstiegen. Nicht, dass der Strand besonders schön ist, aber irgendwie hat er was. Ein besonderes Flair. Die Einheimischen gehen hier nach der Arbeit zum Baden und Entspannen hin.
Plant einen Stopp von ca. 2 Stunden ein. Dann könnt ihr auch noch gemütlich in einer der Tapas Bars eine Stärkung zu euch nehmen.
Kathedrale in Cádiz, Andalusien
Tarifa
Nach weiteren ca. 110 km und einer Fahrtzeit von 1,5 Stunden, erreichten wir Tarifa.
Tarifa ist die südlichste Stadt Europas und richtig cool. Das liegt vermutlich vor allem an dem riesig langen und breiten Sandstrand, an dem es zwar immer ziemlich windig ist, aber deshalb auch perfekt für Kite- und Windsurfer. Durch die vielen Surfer-Hipster ist Tarifa sehr chillig.
Dazu ist die Altstadt ein kleines Träumchen. Viele, kleine, sich windende Gassen. Fast schon wie ein Labyrinth. Weiß getünchte niedliche Häuser. Man irrt so umher und plötzlich steht man wieder auf einem kleinen Platz mit einer superschönen Tapas Bar.
Tipp: Das urige kleine La Vaca Loca Steak-Restaurant. Gute Steaks (allerdings auch nicht ganz günstig) in vielen Varianten, tolles Ambiente und man kann der Köchin beim Grillen zuschauen.
In Tarifa haben wir unsere zweite Nacht (Ja, erst die zweite! Wahnsinn, was man in so kurzer Zeit alles schaffen kann. Und das ohne Stress!) verbracht. Unsere Unterkunft Hotel Misiana* befand sich mitten drin, war bunt eingerichtet (mittlerweile haben sie alles renoviert und es ist alles in hellen Tönen eingerichtet) und bot eine sehr sympathische Atmosphäre. Top Hotel in Top Lage zum guten Preis.
Strand in Tarifa, Andalusien
La Vaca Loca Restaurant, Tarifa, Andalusien
Steak im La Vaca Loca, Tarifa, Andalusien
Altstadt Tarifa, Andalusien
Tag 3: Gibraltar und Gaucín
Gibraltar
Am nächsten Morgen ging es für ca. 50 km und einer Stunde Fahrtzeit weiter nach Gibraltar. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Gerade noch in Spanien und plötzlich sprechen alle englisch. An jeder Ecke gibt’s Fish’n Chips und die typischen roten Telefonzellen. Irgendwie strange.
Gibraltar ist eine britische Halbinsel vor dem andalusischen Festland. 1704 wurde es von England erobert und ist heute als einziges britisches Überseegebiet Mitglied der EU. (In Zeiten des BREXIT allerdings fraglich wie lange noch.)
Um dort hinzukommen, muss man mitten über den Flugplatz dort laufen (die Flugzeuge haben allerdings Vorfahrt). Das Auto kann vorher auf einem der Parkplätze kostenpflichtig abgestellt werden. (Wir haben übrigens auf dem Mc Donalds Parkplatz geparkt und mussten so nichts zahlen. Hat keiner gemerkt.)
Man sollte aber wirklich davor parken. Also quasi noch in Spanien. In Gibraltar gibt es sehr wenig Stellplätze und teuer sind sie auch.
Sobald man auf der anderen Seite des Flugplatzes angekommen ist, beginnt auch schon fast die Innenstadt. Fußläufig also gut erreichbar. Richtig schön ist sie nicht. Es reihen sich ohne Ende Parfümerie-, Schmuck- und Tabakläden aneinander. Alles zollfrei erwerbbar. Schnapper findet man trotzdem nicht. Bezahlen kann man übrigens in Pfund oder in EURO. Der Umrechnungskurs fällt dabei allerdings zugunsten der Einheimischen dort aus ...
Lange aufhalten muss man sich nicht in der Innenstadt. Lohnenswert ist aber eine Fahrt mit der Cablecar-Bahn zum Affenfelsen. Der Name ist hier Programm. Es tummeln sich so einige Berberaffen, die sich von den Touris aber gar nicht stören lassen. Der Ausblick vom Felsen ist toll. Wir waren anschließend noch am Leuchtturm, dem südlichsten Punkt der Halbinsel. Danach ging's zurück zum Auto. Ein paar Stunden reichen für Gibraltar locker aus.
Innenstadt von Gibraltar
Weg über den Flugplatz von Gibraltar
Gaucín
Ab geht’s in die wunderschönen weißen Bergdörfer. Wir entschieden uns für einen Aufenthalt mit Übernachtung in Gaucín. Nach 70 km und ca. 1,5 Stunden (von Gibraltar aus) waren wir da.
Gaucín ist ziemlich klein, soll aber zu den schönsten Bergdörfern der Region um Ronda (die bekannteste Kleinstadt dort) gehören. Und das können wir nur bestätigen.
Gaucín ist so schön und niedlich, dass wir am liebsten länger geblieben wären. Weiß getünchte kleine Häuser, verwinkelte kleine enge Straßen und Gassen, sehr nette Restaurants und ein grandioser Ausblick über die Ebene bis zum Mittelmeer.
Unsere Unterkunft La Fructuosa* ist ebenfalls traumhaft. So schöne, individuell eingerichtete und große Zimmer. Mit einem Balkon, mit der wohl besten Aussicht vom ganzen Dorf. Das Frühstück in der ehemaligen Ölmühle des Hauses ist fantastisch. Wir wurden so nett bedient, dass wir wirklich traurig waren, hier nur eine Nacht zu bleiben.
Aussicht vom Hotel La Fructuosa, Gaucín, Andalusien
Tag 4: Ronda, Marbella und Málaga
Ronda
Schweren Herzen verließen wir Gaucín und fuhren weiter nach Ronda (ca. 40 km und 50 min.). Hier haben wir uns hauptsächlich im Fußgängerzonenbereich aufgehalten. Ja ok, wir haben ein bisschen geshoppt. Das konnte man dort ganz gut 😉 Sehr schön ist auch ein Spaziergang über die Puente Nuevo. Eine imposante Brücke, die über die Schlucht El Tajo führt und welche die Altstadt von der Neustadt trennt.
Insgesamt ist Ronda zwar sehr schön, aber auch sehr touristisch. Uns hat Gaucín weitaus besser gefallen.
Nach einem Mittagessen fuhren wir weiter nach Marbella (ca. 60 km und 1 Stunde).
Fußgängerzone in Ronda, Andalusien
Marbella
In Marbella haben wir nur einen kurzen Zwischenstopp zum Eis essen eingelegt. Die Stadt ist eine Ferienhochburg und außerdem bekannt dafür, dass sich dort Promis und andere „Schöne und Reiche“ tummeln. Da uns das nicht ganz so interessiert hat, hat uns der kurze Stopp gereicht. In Marbella ist viel los. Überall große und mittlere Hotels, Geschäfte ohne Ende, mehrere Yachthäfen und eine Flaniermeile am Strand. Muss man mögen.
Málaga
Nach weiteren 60 km und ca. 1 Stunde kamen wir in Málaga an. Unsere vierte Nacht verbrachten wir im Hotel Casa des las Mercedes*. Mittendrin und nicht so einfach einen Parkplatz zu finden. Aber auch wieder richtig nett. Ein historisches, aber restauriertes Gebäude. Toll modern eingerichtete Zimmer und ein niedlicher Innenhof.
Am Abend sind wir natürlich noch losgezogen und haben die Altstadt erkundet. Es gibt viel zu sehen. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich dort. Ebenfalls die Haupteinkaufsstraße Calle del Marqués de Larios. Aber auch die Seitenstraßen und Gassen sind sehr schön zu laufen. Viele Geschäfte und Bars. Viel los und viel zu Gucken.
Interessant fanden wir (wenn man es mag) das Geburtshaus von Picasso und auch das Picasso Museum. Beides ebenfalls in der Altstadt liegend.
Neben dem Museum befindet sich die Bodega Bar El Pimpi. Diese Bar ist Kult in Malaga. Hier trifft sich jeder. Auch Berühmtheiten wie Antonia Banderas und die Picasso-Familie waren schon dort und haben sich an den Wänden verewigt. Es ist immer voll dort. Essen und Getränke sind top. Es gibt auch eine schöne Außenterrasse. Muss man mal gewesen sein.
Eine Übernachtung sollte man in Málaga auf jeden Fall einplanen.
Altstadt Malaga, Andalusien
Bodega Bar El Pimpi, Malaga, Andalusien
Links die Wand mit den Verewigungen der Promis, Bodega Bar El Pimpi
Tag 5-7: Granada und zurück nach Sevilla
Nach 135 km und ca. 1 Stunde 40 min. Fahrtzeit (durch die Berge) landeten wir in Granada.
Unser Hotel Maciá Plaza* lag direkt am Plaza Nuevo und somit mittendrin. Das Highlight: mit Blick auf die Alhambra!
Parken war hier zugegebenermaßen etwas schwierig. Nach einigem Suchen haben wir aber ein paar Straßen weiter ein Parkhaus gefunden. Ansonsten ein Top Hotel, von dem fußläufig alles zu erreichen ist.
Albacín
Das Hotel liegt außerdem mitten in Albaicín. Dem lebendigsten Viertel der Stadt. Hier reihen sich Tapas Bars an Tapas Bars, kleine Lädchen, kleine Gässchen und süße Innenhöfe, übermäßig dekoriert mit Blumentöpfen, aneinander. Überall ist es voll und überall ist gute Stimmung. Richtig schön wie wir fanden.
Sacromonte
Eine ganz andere Welt findet man im kleinen Viertel Sacromonte. Das liegt oberhalb des Hotels an einem Berghang und gegenüber der Alhambra. Die früheren Zigeuner hatten hier in Höhlenwohnungen gelebt. Wie in einer Art Freilichtmuseum kann sich hier alles angeschaut werden. Es ist hippiehaft und bunt. Und häufig wird hier und da Flamenco getanzt.
Alhambra
Am nächsten Morgen sind wir schon früh aufgestanden, um unsere Tickets für die Alhambra (die wir zu Hause schon online gekauft hatten) abzuholen. Wir hatten uns für die erste Tour angemeldet, die um 8:30 Uhr startete.
Diese wunderschöne Stadtfestung muss man gesehen haben. Gerade morgens ist eine perfekte Zeit. Noch nicht so voll und das Licht ist fantastisch.
Es gibt drei Teile zu besichtigen: Die Zitadelle (Alcazaba), die Paläste der Nasriden und die vorgelagerten Gärten (Generalife). Lohnen tut sich alles. Hat ein bisschen was von 1001 Nacht, wenn man dort umherspaziert.
Hotel Macia Plaza am Plaza Nueve, Granada, Andalusien
Blick auf die Alhambra von Sacromonte aus
Alhambra, Zitadelle, Granada, Andalusien
Alhambra, Zitadelle
Mauerwerk, Alhambra, Paläste Nasriden
Alhambra, Gärten
Zurück in Sevilla
Am Nachmittag sind wir 250 km (ca. 3 Stunden Fahrtzeit) zurück nach Sevilla gefahren. Zwei Nächte sind wir noch mal im Hotel Amadeus geblieben. Die insgesamt drei Nächte in Sevilla waren allerdings fast ein bisschen viel. Wenn wir die Tour noch mal machen würden, würden wir eher eine Nacht länger in Granada bleiben oder aber in Gaucín.
Fazit zu Andalusien
Es war eine richtig schöne Tour inkl. aller wichtigen Hotspots. In einer Woche. Ohne Stress. Dafür mit vielen leckeren Tapas und gutem Wein. Noch mehr schönen Eindrücken und dem Gedanken im Kopf auf jeden Fall noch mal wieder zu kommen.
Liebe Grüße!
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