Allgemeines zu Buenos Aires
Die Hauptstadt Argentiniens heißt in deutscher Übersetzung “Gute Lüfte”. Allerdings hat das nichts mit der Luft zu tun, denn diese ist leider eher schlecht als gut. Der Name kommt von einer Statue der Maria, welche die spanischen Seefahrer und Eroberer Argentiniens mitbrachten und die den Namen “Jungfrau der guten Lüfte” trug. Denn gute Luft bzw. Winde brauchten die Seefahrer und die Statue war eine Art Schutzheilige. In Buenos Aires leben heute viele Menschen auf eher kleinem Raum, auch wenn die Stadt riesig ist und sich auf 202 km² erstreckt. Allerdings wohnen dort auch 3 Mio. Einwohner, also fast 15 TSD Menschen pro km². (Zum Vergleich: In Berlin sind es 4.500 EW/km².) Das ist aber nur der Kern der Stadt. Die komplette Metropolregion hat sogar 13 Mio. Einwohner. Auf jeden Fall eine Stadt, die nicht mal eben zu Fuß zu erkunden ist, selbst, wenn man zentral wohnt.
Reisezeit für Buenos Aires
In Buenos Aires ist Sommer, wenn bei uns Winter ist. Die wärmsten Monate mit einer ungefähren Durchschnittstemperatur von 24 Grad sind also November bis März. Allerdings sind das auch die regenreichsten. Wir waren Anfang Mai dort und tagsüber hatte ein dünner Pulli gereicht. Von fünf Tagen, die wir da waren, hatten wir zwei Regentage.
Wie lange bleiben?
Buenos Aires ist wirklich riesig und es gibt viel zu sehen. Eine Woche kann man locker bleiben ohne dass es langweilig wird. Es kommt aber natürlich auch immer darauf an, was einen interessiert. Wir waren fünf Tage (sechs Nächte) dort, was ausreichend war.
Sicherheit
Wir hatten ehrlich gesagt großen Respekt, als wir das erste Mal nach Südamerika gereist sind. Wir waren in Chile, Argentinien und Brasilien. Aber wir müssen sagen, dass wir uns wirklich immer und überall sicher gefühlt haben. Allerdings haben wir auch die Regeln beachtet: Keine Wertgegenstände offen herumtragen, nachts im Hotelzimmer bleiben, vermeintlich gefährliche Viertel meiden, mit Uber oder offiziellen Taxen fahren und respektvoller Umgang mit allen Menschen, die man trifft. Uns wurde auch nichts gestohlen, aber man hört das immer wieder. Deshalb am besten keine wertvollen Dinge dabeihaben und den Rucksack in Menschenmengen vorne tragen. Das machen sogar die Einheimischen.
Unterkunftstipp Buenos Aires
Unsere Unterkunft, das Hotel Reina, liegt sehr zentral im Stadtteil Montserrat und nahe der berühmten breitesten Straße der Welt, der Avenida de 9 Julio. Diese Straße ist eine der Hauptverkehrsadern dort, 140 Meter breit mit mehr als 16 Fahrspuren. In einer Grünphase ist die Überquerung tatsächlich nicht zu schaffen. Im Hotel, ein charmanter Altbau mit hohen Decken und Holzdielenfußboden im Zimmer, haben wir aber vom Straßenlärm nicht viel mitbekommen. Wir hatten ein tolles, großes Familienzimmer und haben uns auch sehr sicher gefühlt. Ebenfalls ganz in der Nähe steht der Obelisk, am Plaza de Républica. Vermutlich DAS Wahrzeichen der Stadt, welches im Mai 1936 anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläums errichtet wurde. Allerdings ein ziemlich hässlicher Betonturm, dafür begehbar und abends ist er schön angestrahlt.
Zum Hotel kommst du hier: Hotel Reina*
Unternehmungen und Sehenswürdigkeiten
Empfehlung: Hopp on – Hopp off Tour. Wir sind ja eigentlich nicht so die Touri-Busfahrer, aber in dieser riesigen und sehr weitläufigen Stadt ist es durchaus sinnvoll so eine Tour mitzumachen, wenn man alles sehen möchte. Aber selbst an einem Tag schafft man nicht alles. Muss man ja auch nicht. Wir haben uns mit der Bus-Tour einen Überblick verschafft und sind in La Boca, am Puerto Madero und in Recoleto ausgestiegen. Die anderen Viertel haben wir uns einzeln vorgenommen und sind häufig auch mit Uber gefahren.
Herrschaftliche Gebäude im Zentrum von Buenos Aires
Das Zentrum von Buenos Aires umfasst die Stadtteile Retiro San Nicolás und Montserrat. Es ist das Finanz- und Einkaufszentrum und wird von den Fußgängerzonen Florida und Lavalle sowie den breiten Hauptstraßen Avenida 9 de Julio, Avenida Rivadavia und Avenida de Mayo durchzogen. Und dort befinden sich auch die meisten sehenswerten Bauwerke: im Regierungsviertel rund um die Plaza de Mayo bis hin zur Kathedrale und mehreren Museen. Am Plaza de Mayo, steht auch der Casa Rosado, der Präsidentenpalast. Ein riesiges rosafarbenes und wunderschönes Gebäude. Ebenfalls dort zu finden, sind die Kathedrale und das Rathaus. Der Plaza de Mayo (Platz der Mairevolution) ist heute immer noch Hauptplatz für politische Demonstrationen.
Das Viertel La Boca
Dieses Viertel ist vor allem für zwei Dinge bekannt: Für das Fußballstadion La Bombonera und für seine bunten Häuser, zusammengeschustert aus Blechen abgewrackter Schiffe, mit Schiffslack bunt bemalt. Und genauso sieht es auch aus. Es hat wirklich sehr viel Charme. Aber leider wird das Viertel für touristische Zwecke absolut ausgeschlachtet: Zig Restaurants mit Kellnern, die dich bequatschen reinzukommen, Souvenirs an Souvenirs. Immer das gleiche. Frauen, die sich als Tangotänzerinnen und Männer, die sich als Maradona verkleiden und für ein Foto Geld haben wollen. Die kleinen Straßen sind vollgestopft von Touristen und denen, die ihr Geld haben wollen. Das ist tatsächlich ein bisschen schade. Aber es gehört zu den Dingen, die man mal gesehen haben sollte.
Der Hafen Puerto Madero
Wie viele Hafengebiete in Großstädten, ist auch hier alles sehr modern und neu. Das typische Buenos Aires sucht man hier nur leider vergeblich. Aber es gibt eine lang und breit angelegte Promenade mit Cafés und gehobenen Restaurants, an der man wunderbar entlang laufen kann. Viele Yachten liegen im Wasser. Im Vergleich zur Innenstadt ist es hier aber wie in einer anderen Welt.
Das Viertel Recoleta
Recoleta ist ein wirklich sehr schönes und sehenswertes Viertel. Kein Wunder, denn es gehört zu den elegantesten, aber auch teuersten in Buenos Aires. Viele wunderschöne Stadthäuser, prächtige Paläste und edle Boutiquen. Die Hauptattraktion ist der gleichnamige Friedhof, auf dem die Schönen und Reichen ruhen. Tausende Mausoleen von bekannten, berühmten oder einflussreichen Personen Argentiniens stehen dort. Alle in einem anderen Stil. Aber alle prachtvoll und imposant. So findet man dort eben auch das “Grab” von Eva Perón, der weltbekannten Präsidentengattin.
Falls du in dem Viertel übernachten möchtest, findest du hier eine Übersicht: Unterkunft Recoleta*
Buchhandlung El Ateneo
In Recoleta befindet sich auch die beeindruckende Buchhandlung El Ateneo, ein ehemaliges Theater, welches umgebaut wurde. Die Bühne ist heute Café und in den Logen stehen bequeme Sessel zum Lesen. Richtig toll!
Das Viertel Palermo (SoHo)
SoHo, ein kleines Teilviertel von Palermo erinnert sofort an SoHo in New York. Hier stehen keine hohen Häuser mehr, überall stylische Designerläden und kreative Cafés. Viel grün. Ein richtig hippes Viertel in einer angenehm leichten Atmosphäre, aber mit etwas gehobeneren Preisen. Hier macht es Spaß von Laden zu Laden zu schlendern und den ein oder anderen Kaffee zu trinken.
Falls du in dem Viertel übernachten möchtest, findest du hier eine Übersicht: Unterkunft Palermo SoHo*
Don Julio
(Achtung, nichts für Vegetarier.) Wer gerne ein gutes Steak in einer gemütlich-eleganten Atmosphäre essen möchte, der geht am besten zu Don Julio. Aber: Unbedingt reservieren!
Botanischer Garten in Buenos Aires
Der botanische Garten liegt ebenfalls in Palermo und wird begrenzt durch die Avenida Santa Fe, Avenida Las Heras und Calle República Árabe Siria. Ein wunderbarer Ort also, um der Verkehrsflut in Buenos Aires zu entkommen und trotzdem mittendrin zu sein. Außerdem schließt er an weitere Gärten an, dem Parque Tres de Febrero und dem Japanischen Garten. Für den japanischen Garten zahlt man ein geringes Entgelt, die anderen beiden Parks sind frei.
Das Viertel San Telmo
San Telmo ist ein charmant-nostalgisches Künstlerviertel. Überall ist Kunsthandwerk, Antiquitäten und schöne Streetart zu entdecken. Architektonisch geprägt ist San Telmo durch Altbauten aus dem 19. Jahrhundert. Das Viertel gehört zu den ältesten der Stadt und war früher, bevor es 1870 zur Gelbfieberepedemie kam, auch sehr gut betucht. Die Reichen flüchteten dann nach Recoleteo und mit San Telmo ging es stetig bergab. Du findest dort aber unzählige Restaurants und Kneipen, schummrige Tangolokale, kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster und begrünte, gemütliche Hinterhöfe. An vielen Ecken tanzen die Leute Tango, das ist schöner als jede Touri-Tangoshow.
Flohmarkt
Immer sonntags findet in San Telmo auf der Defensa, eine knapp zwei Kilometer lange Straße, die vom Plaza de Mayo bis zum Parque Lezama führt, ein riesiger Flohmarkt statt. Der Autoverkehr ist an dem Tag gesperrt. Dort findest du jede Menge handgemachtes wie Tücher, Taschen, Schlüsselanhänger, Figuren sowie Antiquitäten, Schuhe, Bilder, Sonnenbrillen und selbstgebackenes bzw. -gekochtes. Aufgrund der andauernden Wirtschaftskrise nutzen viele Einheimische die Gelegenheit sich hier etwas dazuzuverdienen.
Markthalle
Die alte schmiedeiserne Markthalle in San Telmo ist ein kleines Highlight. Neben ein paar festen Ständen, an denen man teilweise echte Antiquitäten kaufen kann, gibt es viele kleine Imbiss- und Getränkestände. Eine Empanada oder ein Tostado hier, ein Glas Wein dort und zum Schluss noch einen Kaffee mit einem Stück Kuchen. Hier kann man sich durchschlemmen und Einheimische sowie Touristen beobachten.
Tango Show im Café Tortoni
Wenn du gerne eine gute argentinische Tango-Show sehen möchtest, dann können wir das Café Tortoni empfehlen. Ein Kaffeehaus, welches schon 1858 eröffnet wurde und bis heute seine anfängliche Innenausstattung bewahrt hat. Auch wenn diese Shows natürlich typische Touri-Shows sind, hat sie uns dennoch in ihren Bann gezogen. So viel Leidenschaft beim Tanzen haben wir selten gesehen. Die Karten haben umgerechnet ca. 33€ für zwei Erwachsene gekostet. Mila durfte umsonst mit.
Bei Regen und mit Kind – Museo de los Niños Abasto
Wenn mal ein Regentag dabei sein sollte und du mit Kind unterwegs bist, haben wir den ultimativen Tipp für dich: Das Kinder-Mitmach-Museum in der Abasto Mall. Dort ist alles aufgebaut wie eine kleine Stadt. Es gibt eine Bankfiliale, einen Bus, Autos, Ampeln, Ärzte, eine Mc D.-Filiale, einen Supermarkt und vieles mehr. Und die Kinder können alles sein und alles ausprobieren. Das ist so cool, dass es sogar uns Spaß gemacht hat. Mila hat Burger zubereitet, Kassiererin gespielt, Kinderärztin, Kranführerin, Radiomoderatorin … und so weiter. Bis ins Detail ist alles kindgerecht nachgebaut. Wir haben alle drei richtig viel Spaß dort gehabt. Der Eintritt liegt bei ca. 6€ für Kinder und 2€ für Erwachsene. Lohnt sich!
Viel Spaß beim Erkunden! Und falls du selber noch Tipps hast, dann schreib sie gerne in die Kommentare!
Noch viel mehr Unternehmungstipps findest du übrigens hier: Best of Buenos Aires*
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