Allgemeines zu Santiago de Chile
Santiago ist die Hauptstadt von Chile und liegt genau in der Mitte des schmalen, auf 6.000 Kilometer sich langziehenden, Landes. Außerdem ist die Stadt von den Anden und der chilenischen Küstengebirgskette umgeben und bietet sich als perfekter Ausgangspunkt an, um über die Anden weiter nach Argentinien zu fahren. Durch diese Einkesselung findet allerdings auch nur sehr schwer ein Luftaustausch statt, weshalb sehr häufig Smog über der Stadt hängt. Laut WHO hat Santiago mit die schlechteste Luftqualität der Welt.
Santiago erscheint riesig und voll und ist es auch mit einer Fläche von über 640 km² und über fünf Millionen Einwohnern. Zum Vergleich, Berlin hat knapp vier Millionen Einwohner auf einer Fläche von knapp 900 km².
Das Stadtbild ist geprägt von Betonklötzen, aber oft auch von wunderschönen Bauwerken, in denen sich Museen, Theater, das Rathaus, der Nationalkongress oder auch Kathedralen befinden. Und es gibt einige wirklich bezaubernde Ecken.
Reisezeit für Santiago de Chile
Grundsätzlich ist in Chile Sommer, wenn wir in Deutschland Winter haben. Wenn du es warm haben möchtest, solltest du also zwischen Oktober und April nach Santiago reisen. Wir waren im Mai dort und es war schon relativ kühl. Zumindest morgens und abends/nachts (um die 13 Grad).
Wie lange bleiben?
Santiago bietet schon einiges, von daher solltest du, um alles in Ruhe zu sehen, schon 3-4 Tage bleiben. Länger geht natürlich immer. Wir waren vier Tage (drei Nächte) dort und haben jeden Tag etwas anderes unternommen.
Unterkunftstipp für Santiago de Chile
Da Santiago wirklich sehr weitläufig ist, empfiehlt es sich eine zentrale Unterkunft zu buchen, von der aus du alles Wichtige erreichen kannst. Richtig cool, bunt und noch relativ günstig war das Hostal Providencia*, in dem wir drei Nächte verbracht haben. Dort kannst du Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer buchen. Die Einzel- und Doppelzimmer sogar mit eigenem Bad. Die Ausstattung ist einfach, aber ausreichend. Dafür gibt es einen riesigen, bunten Aufenthaltsbereich mit Ecken für Waschmaschinen, einer Küche, Sofas, Arbeiten am Laptop und einer Bar. An einer riesigen Pinnwand hängen Ausflugstipps und Hinweise auf Partys. Mehrmals pro Woche organisiert das Hostel Hinbring- und Abholfahrten zu Partylocations für die Hostel-Gäste. Das Alter ist hier natürlich sehr jung, dennoch haben wir uns als Familie pudelwohl gefühlt.
Weitere Unterkünfte in Santiago findest du hier: Santiago de Chile*
Was machen? – Santiago de Chile Tipps
In Santiago gibt es wie gesagt ziemlich viel zu sehen und du solltest dir gutes Schuhwerk anziehen, denn durch die Weitläufigkeit, kannst du schon mal ein paar Kilometer am Tag zurücklegen. (Es gibt aber auch U-Bahnen oder UBER 🙂 )
Aussichtspunkte
Cerro San Cristóbal
Wenn du von oben auf die riesige Betonwüste blicken möchtest, dann musst du zum Cerro San Christóbal. Der 880 Meter hohe Hügel (300 m oberhalb der Stadt liegend) liegt quasi mitten in der City, genauer gesagt im Viertel Bellavista und ist Teil des Parque Metropolitano. Er gilt als Erholungsort und grüne Lunge in der oft smogbehangenen Stadt. Oben auf der Spitze steht eine große Statue, welche die Jungfrau Maria darstellt. Du kannst komplett hochlaufen oder mit einer Standseilbahn bis kurz unter die Spitze fahren. Der Bereich oben ist sehr weitläufig und sehr schön angelegt. Auf breiten Treppenstufen oder auch Bänken kann man ganz entspannt die fantastische Aussicht genießen. Tipp: Nicht unbedingt hochgehen, wenn es am Tag zuvor geregnet hat, da der Regen den Smog nach unten drückt und die Sicht verklärt.
Cerro Santa Lucía
Der Cerro Santa Lucía ist ein weiterer Aussichtspunkt in Santiago, aber mit 70 Metern über der Stadt liegend, deutlich niedriger als der Cerro San Cristóbal. Früher fungierte er als Wachturm und Befestigungsanlage, heute ist diese wunderschöne Parkanlage mit Spazierwegen, Denkmälern und Brunnen eine kleine Erholungsoase, ebenfalls sehr zentral liegend. Es gibt sogar eine U-Bahn-Station die direkt davor hält und auch so heißt.
Viertel
Barrio Lasstaria
Das Barrio Lasstaria rund um die Straße José Victorino Lastarria ist vor allem ein Künstlerviertel. Es ist klein, aber dafür voller Leben und hippen Gässchen. Dort stehen auch einige stylische Boutique-Hotels, die sehr beliebt, aber auch nicht gerade günstig sind. Ein gemütliches Viertel zum Herumschlendern und Kaffee in einer der vielen kleinen Locations trinken. Probiere auch mal Empanadas, ein typischer Snack in Chile. Das sind gefüllte Teigtaschen, entweder mit Käse oder mit einen Mix aus Fleisch, Zwiebeln und Ei. Ziemlich lecker.
Falls du in dem Viertel übernachten möchtest, findest du hier eine Auswahl: Unterkunft im Barrio Lasstaria*
Bella Vista
Bella Vista ist ein trubeliges Kneipen- und Restaurantviertel mit toller, bunter Streetart an vielen Ecken. Du kannst es wunderbar mit deinem Besuch des Cerro San Cristóbal verbinden. Am besten timest du es so, dass du zum Abend hin dort bist. Einziger Nachteil: Bei den vielen einladenden Bistros und Restaurants, kann man sich nur schwer entscheiden.
Falls du in dem Viertel übernachten möchtest, findest du hier eine Auswahl: Unterkunft in Bella Vista*
Barrio Italia
Das Barrio Italia war für uns der bezaubertste Ort. Überall süße Cafés, farbenfrohe Türen, die dich einladen den dahinter liegenden kleinen Innenhof zu betreten mit noch mehr kleinen Cafés und Lädchen. Am besten du gehst die Hauptstraße im Viertel, die Avenida Italia entlang und biegst ab und an mal in eine kleine Seitenstraße ab. In diesem wirklich wunderschönen Viertel kannst du dich schon mal einen halben Tag aufhalten.
Falls du in demViertel übernachten möchtest, findest du hier eine Auswahl: Unterkunft im Barrio Italia*
Zentrum
Mitten im Zentrum befindet sich der Plaza de Armas, der zentrale Hauptplatz Santiagos. Er ist umgeben von prächtigen Gebäuden und am besten du suchst dir einen Platz auf einer der zahlreichen Bänke oder in einem der Cafés und beobachtest Schachspieler, die sich dort treffen, Straßenmusikanten, Kabarettisten, Einheimische und Touristen.
Märkte
La Vega Central Market
Der La Vega Central Market ist der wichtigste und auch größte Markt in Santiago. Sehr lebhaft, etwas chaotisch, ursprünglich, sehr bunt und viele frische, saisonale und regionale Produkte zu günstigen Preisen. Sollte man gesehen haben.
Artesania Market
Ein kleiner, gemütlicher Künstlermarkt mit einigen selbstgemachten, chilenischen Sachen wie Kleidung, Taschen, Geschirr und kleinen Souvenirs. Ebenfalls im Zentrum der Stadt liegend. Länger als eine halbe Stunde braucht man dafür aber nicht einzuplanen.
Bar-Tipps
Rooftop
Sehr nett ist es oben auf der Rooftopbar The Singular. Die Bar gehört zum Hotel Lastarria, ist aber frei zugänglich. Perfekt für einen Sundowner am Abend.
La Piojera – Älteste Kneipe in Chile
La Piojera ist die älteste Bar in Chile, sehr authentisch und natürlich auch ein Touristenmagnet. Hier bekommen die Gäste den besten „Terremoto“, auf deutsch Erdbeben serviert. Das Getränk heißt so, weil dort so viel Alkohol drin ist, dass die meisten danach nicht mehr stehen können. Das ist drin: Ananas-Sorbet, süßer Wein und ein roter Kräuterlikör. Wir haben uns einen geteilt und kaum geschafft. Und ja, er ist sehr stark. (Wir durften allerdings nicht mit Kind rein und ich habe mit Mila draußen gewartet.)
Parks und Spielplätze
Parks und Spielplätze gibt es zahlreich in Santiago. Es ist auch egal, wo man langgeht, man kommt auf jeden Fall immer an einem vorbei. Perfekt für Familien mit Kind.
Ausflüge
Santiago ist auch ein wunderbarer Ausgangspunkt, um die nähere Umgebung zu erkunden. Es gibt viele Weingüter, die man besichtigen oder auch Ausflüge in die Natur, die man unternehmen kann. Ein absolutes Muss ist aber der Besuch von Valparaiso, die chilenische Hafenstadt, die für ihre ziemlich steilen Hügel mit den Standseilbahnen und vor allem aber für ihre unfassbar bunte Streetart bekannt ist. Mit dem Bus kommt man sehr gut hin. Generell ist der Bus das Haupt-Reiseverkehrsmittel in Südamerika. Sie sind außerdem super bequem und günstig. Einfach zum Busbahnhof fahren, ein Ticket kaufen und los geht’s. Eine Vor-Reservierung ist nicht nötig, die Busse fahren alle 20 Minuten. Die Fahrt dauert ca. anderthalb Stunden und kostet umgerechnet ungefähr 6€ pro Erwachsener. Mila (zu dem Zeitpunkt 6 Jahre) durften wir auf dem Schoß umsonst mitnehmen.
Eine sehr vielfältige Auswahl an Unternehmungen innerhalb und außerhalb Santiagos, findest du hier*:
Viel Spaß beim Erkunden! Und falls du selber noch Tipps hast, dann schreib sie gerne in die Kommentare!
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