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Weltreise Tagebuch Tag 50 – 54: Ho Chi Minh City (ehem. Saigon)

Blick von einem Balkon auf die Stadt, Ho Chi Minh City, Vietnam

#Weltreise Tag 50: Zug nach Ho Chi Minh Teil 2

Zugfahrt zweiter Teil

Um 8 Uhr morgens wachen wir ungefähr auf. Die Sonne scheint durch die Gardinen ins Abteil. Wir haben relativ gut geschlafen. Mila richtig fest und wir, soweit das bei den doch schon lauten Zuggeräuschen ging, auch.

Das vierte Bett hat über Nacht eine neue Mitbewohnerin gefunden. Sie macht Späße mit Mila und ist auch sehr nett. Leider können wir uns selten mit Locals unterhalten, da sie kaum englisch sprechen. Generell sind aber immer alle ziemlich verzückt, was Mila betrifft. Und irgendeiner muss sie immer anfassen. So langsam gewöhnt sie sich dran 🙂

Ein kleiner Wagen mit Snacks und Getränken fährt rum und wir trinken erst mal einen Kaffee. Anschließend wollen wir uns frisch machen und die Zähne putzen. Jeder Waggon hat zwei bis drei Toiletten und einen Waschtisch mit zwei Waschbecken. Der Waschtisch ist soweit auch ganz in Ordnung. Gut ist, wenn man sein eigenes Handtuch dabei hat, die gibt’s hier nämlich nicht. Wir haben ja unsere Microfaserhandtücher, die sich zum ersten Mal richtig zu Nutze machen 🙂

Die Toiletten sind allerdings nicht wirklich angenehm. Sie werden zwar zwischendurch gesäubert, aber viel bringen tut das nicht. Na ja, aber was soll man von Zugtoiletten schon erwarten.

 

Mittlerweile ist es 9 Uhr. 7,5 Stunden liegen noch vor uns. Wir spielen Karten, machen Rätselhefte mit Mila und schauen aus dem Fenster. Tobias entdeckt bei seinem Spaziergang durch den Zug sogar eine Art Speisewagen. Hier wird alles mögliche frisch gekocht und gebraten. Zum ersten Mal gibt es zum Frühstück für uns also etwas Warmes: Reis mit Hühnchen und für Mila Würstchen am Spieß. Dazu Kekse und Chips, die wir uns am Tag vorher noch aus einem der vielen Mini-Marts besorgt hatten.

Um 11 Uhr sind wir plötzlich wieder so müde, dass wir noch mal drei Stunden schlafen.

 

14 Uhr, yeah, jetzt nur noch 2 Stunden. So langsam wollen wir dann doch ankommen. Wir essen noch mehr Kekse, spielen noch mehr Karten und dann sind wir endlich da.

Diese Zugfahrt war aber auf jeden Fall ein Erlebnis, was wir nicht missen wollen.

Im Zug nach Ho Chi Minh, Vietnam

Guten Morgen 🙂

Waschräume im Zug nach Ho Chi Minh, Vietnam

Waschräume (die Toiletten zeige ich mal nicht ... 🙂 )

Mutter und Kind spielen Karten in einem Zug nach Ho Chi Minh in Vietnam

Zeitvertreib 🙂

Ankunft in Ho Chi Minh

Wie erwartet ist es voll und laut in Ho Chi Minh City. Noch mehr als in Da Nang. Auf der kurzen Taxifahrt in unser Hotel kriegen wir schon ein bisschen was von der Stadt mit. Schmale und noch schmalere Häuser. Dicht an dicht und noch dichter. Unten meistens mit Café, Restaurant oder Geschäft. Hupen, Sirenen, Motorengeräusche wie in einem Actionfilm. Willkommen in Ho Chi Minh (oder auch Saigon wie die Stadt früher hieß und wie sie heute noch jeder zweite nennt).

 

Beautiful Saigon Boutique Hotel

Unsere Unterkunft Beautiful Saigon Boutique Hotel* liegt in District 1. Also mittendrin. Von hier aus können wir eigentlich alles füßläufig erreichen. In der kleinen engen Seitenstraße, wo der Taxifahrer uns rauslässt, müssen wir ein bisschen suchen. Alles ist so unfassbar eng und voll, dass man die Eingänge zu den verschiedenen Hostels, Hotels und Geschäften leicht übersieht. Nach einigem Suchen finden wir schließlich den Eingang. Und wir haben, wow, ein echt tolles Hotel gebucht. Mit Pool. Inmitten der  ganzen Häuser. Passenderweise heißt der Bereich auch The Oasis Garden. Unser Zimmer ist auch top. Genauso schön und groß wie das in Hoi An. Nur ohne so schönen Ausblick.

Wir stellen die Koffer in die Ecke. Zum Auspacken haben wir keine Lust. Erstmal in den Pool. Wir merken, dass wir doch ziemlich kaputt sind.

Abends essen wir noch bei uns in der Straße in einem der zahlreichen kleinen Restaurants. Mehr ist heute aber nicht mehr drin. Morgen ist auch noch ein Tag.

Zimmer im Beautiful Saigon Boutique Hotel, Ho Chi Minh, Vietnam

Unser Zimmer

Pool im Beautiful Saigon Boutique Hotel, Ho Chi Minh, Vietnam

Poolblick

#Weltreise Tag 51: Ho Chi Minh erkunden

Bis halb 10 gibt es Frühstück. Um 9:20 Uhr schaffen wir es am Buffet zu sein. Und das ist gar nicht schlecht. Es gibt Müsli und Co., Toast, Marmelade, viel frisches Obst, Kaffee, Milch, Pancakes, Reis, Gemüse, Eier und Porridge.

 

Grüne Parks und Ben Thanh Market

Wir überlegen, was wir machen können. Heute bei 35 Grad im Schatten. Wir beschließen ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und uns ein paar Dinge anzuschauen. Alle Sehenswürdigkeiten liegen bei uns in der Nähe. Wir laufen durch zwei grüne Parks und kommen dann zum Ben Thanh Market. Der größte Markt hier in Ho Chi Minh. Mit wieder mal all möglichem Kram. Und natürlich Streetfood. Es ist voll, stickig, heiß. Wenn wir stehen bleiben, werden wir sofort angequatscht. Das nervt etwas. Vor allem bei der Wärme. Relativ schnell sind wir also wieder draußen. Aber der Markt ist wirklich ganz schön. Muss man mal gesehen haben.

Park, Ho Chi Minh, Vietnam

Park, Ho Chi Minh, Vietnam

Spielplatz im Park, Ho Chi Minh, Vietnam

In jedem Park gibt es mehrere Spielplätze

Ben Thanh Market, Ho Chi Minh, Vietnam

Ben Thanh Market, Ho Chi Minh, Vietnam

Schmale Häuser, Ho Chi Minh, Vietnam

Schmale Häuser, Ho Chi Minh, Vietnam

Weltreise Familientreffen und Wiedervereinigungspalast

Weiter geht's Richtung Wiedervereinigungspalast. Hinter dem Gebäude ist ein kleiner Spielplatz mit einem Café. Wir wollen erst mal eine Pause machen und bestellen was Kaltes zu trinken. Mila tobt sich auf dem Spielplatz aus und lernt zwei deutsche Mädels in ihrem Alter kennen. Die drei spielen sofort richtig schön zusammen.

Als kurze Zeit später die Eltern zu uns kommen, die mit ihren Kids auf unbegrenzte Zeit auf Weltreise sind und auch noch andere Weltreisefamilien persönlich kennen, denen wir auf Instagram folgen, ist die Freude groß. Was für ein Zufall, dieses Treffen in dieser riesigen Stadt. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder sollte es so sein?

 

Mariam und Dirk von Weltsprung sind seid Oktober auf open end Reise. Und auch vorher haben sie schon lange Zeit im Ausland gelebt. Jetzt haben sie sich dem deutschen System abgeschworen und aus Deutschland abgemeldet. Ihre drei Töchter, 12 und zwei mal 7 Jahre alt, unterrichten sie von unterwegs. Da lernen sie viel besser, entspannter und viel wichtigeres als in deutschen Schulen, sagen sie. Und ja, dem stimme ich zu. Was lernt man in der Schule schon fürs Leben? Was man wirklich braucht? Mal abgesehen von der Grundschule, wo den Kindern die Basics beigebracht werden. Darüber denke ich sowieso schon einige Zeit nach. Wer braucht schon Integralrechnung und Kurvendiskussion, wenn man nicht gerade Mathelehrer werden will? Wer kennt heute noch die ganzen chemischen Zeichen, wenn er nicht gerade Chemiker ist? Warum geht man nicht schon von klein auf auf die Interessen der Kinder ein? Auf das, was sie können und was Ihnen Spaß macht? Denn genau das sollte gefördert werden. Ich finde den Spruch von Albert Einstein so passend:

"Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist."

 

Außerdem bringt es auch nichts mehr, wenn man die Kinder auf "das System" vorbereitet. Schule - Ausbildung - Studium - Job - Rente. Denn dieses System wird zerbröckeln. Und es ist schon dabei. Die Hälfte der Jobs, die es heute noch gibt, wird es aufgrund der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung in zwei bis drei Jahrzehnten nicht mehr geben. (Ist übrigens überall im Netz nachzulesen, z.B. hier: Businessinsider)

Warum muss sich die Generation von heute also immer noch durch das veraltete Schulsystem quälen?

 

Wir haben noch mehr Themen, über die wir sprechen: Neue Medizin, Medien-Fakes und Vertuschung. Vieles, was ich sonst immer verdränge, weil ich mich zu sehr aufregen würde. Für Tobias und mich ist es deshalb bereichernd, weil wir das zwar alles irgendwo wissen, aber eben bisher nicht tiefer gegraben haben. Nerven schonen.

Wir verbringen den Rest des Tages zusammen. Schauen uns den Wiedervereinigungspalast an, schwimmen bei uns im Pool und gehen abends noch etwas zusammen essen. Am nächsten Tag wollen wir uns noch mal treffen. Danach werden sie weiterreisen und Vietnam weiter erkunden.

Platz vor dem Wiedervereinigunspalast, Ho Chi Minh, Vietnam

Platz vor dem Wiedervereinigunspalast

Familie im Wiedervereinigungspalast, Ho Chi Minh, Vietnam

Weltreise-Familien-Treffen 🙂 im Wiedervereinigungspalast

Saal im Wiedervereinigungspalast, Ho Chi Minh, Vietnam

Im Wiedervereinigungspalast

Saal im Wiedervereinigungspalast, Ho Chi Minh, Vietnam
Pool im Beautiful Saigon Boutique Hotel, Ho Chi Minh, Vietnam

Bei uns im Pool

#Weltreise Tag 52: War Remnants Museum

Gegen 11 Uhr machen wir uns wieder auf. Heute wollen wir ins War Remnants Museum. Dort ist die gesamte Vietnamkriegsgeschichte dokumentiert. Mit vielen schlimmen Bildern, haben wir uns sagen lassen. Da wir uns für die Geschichte Vietnams interessieren, wollen wir hin. Wir haben lange überlegt, ob wir Mila mitnehmen bzw. getrennt reingehen und der jeweils andere vor dem Museum mit Mila wartet. Aber schlussendlich entscheiden wir uns, auch aus organisatorischen Gründen (denn vor dem Museum ist nichts, wo man hätte mit Mila hingehen können), sie mit reinzunehmen. Einer von uns, in dem Fall ich, geht aber immer vor und schaut, ob es ok ist für sie.

Am Museum ist es voll. Wir müssen sogar ein bisschen anstehen. Der Eintritt kostet 40.000 VND (1,40€) pro Erwachsener. Für Kinder ab sechs Jahren die Hälfte.

 

Außenbereich im War Remnants Museum

Im Außenbereich sind alte amerikanische Militärflugzeuge und vietnamesische Panzer aufgebaut. Und es ist nachgestellt, in was für Käfige (ja Käfige) die Gefangenen eingesperrt wurden. Teilweise sind es Käfige, die gerade mal 50 cm hoch sind, mit Stacheldraht drumherum. Hinsetzen oder Aufstehen war also nicht möglich. Wir sind erschüttert über diese Qualen, die die Menschen erleiden mussten. Eine Original Guillotine ist ebenfalls aufgebaut. Das ersparen wir Mila.

War Remnants Museum, Ho Chi Minh, Vietnam

War Remnants Museum von außen

Außengelände vom War Remnants Museum, Ho Chi Minh, Vietnam

Außengelände

Innenbereich

Innen ist das Museum über zwei Etagen plus Erdgeschoss verteilt. Unten sind alle möglichen Zeitungsausschnitte und Plakate zu sehen. In den oberen Etagen gibt es verschiedene Räume, voll gepackt mit Fotos. Vom Kriegsgeschehen und ihren Opfern. Zwei Räume dokumentieren die Opfer von den Agent Orange Angriffen der Amerikaner. Ein Entlaubungsgift, was über das Land versprüht wurde, damit die Blätter von den Bäumen fallen und die Einheimischen so entdeckt werden konnten. Ein Gift, was für den Menschen tödlich ist. Ein Gift, weswegen heute noch Kinder mit schlimmen Missbildungen oder Fehlstellungen geboren werden. Heute noch.

Diese Bilder sind so schlimm, dass ich es nicht aushalte. Mila und Tobias warten draußen. Ich muss heulen und gehe raus. Ich schaffe es gerade noch Geld in die Spendenbox zu werfen. Es sind nicht nur diese unfassbar traurigen und heftigen Bilder, die mich fertig machen. In dem Moment wird mir so krass bewusst wie schlimm die Menschen sein können. Wie menschenunwürdig und wie grausam. Auch heute. Nicht nur damals in Vietnam. Überall auf der Welt passieren solche schrecklichen Dinge. Und es wird niemals aufhören. Die ganze Welt dreht sich nur um Geld und Macht. Und deshalb wird es so etwas immer geben.

Fotos und Videos habe ich davon übrigens nicht gemacht.

Erklärung Agent Orange Angriff, Vietnam

Wir gehen komplett raus und setzen uns in ein Café. Wir müssen runterkommen. Ich bin fix und fertig. Dazu die Hitze. Und einen kleinen Magen-Darm-Infekt habe ich heute noch dazu. Der erste auf dieser Reise. Ich will nur noch auf unser Zimmer. Und das machen wir dann auch.

Zurück in unserer Unterkunft lege ich mich erst mal aufs Bett und ruhe mich aus. Tobias und Mila springen in den Pool. Mila hat das alles nicht so mitbekommen. Hoffe ich. Wir haben ihr erklärt, was damals passiert ist und dass es auch heute noch Kriege gibt. Sie hat nur genickt und ihre "arme" Mama traurig angeschaut.

 

Abendessen im Lieblingsstreefoodmarket

Später treffen wir uns noch mal mit Mariam und Dirk in unserem Lieblingsfoodcourt (Ben Thanh Streefoodmarket). Da ist es sauber, es gibt eine große Auswahl an Essen, genügend Sitzmöglichkeiten (an Holzbänken und Holztischen und nicht auf Plastikstühlen 🙂 ) und heute spielt sogar eine Live-Band. Und zwar richtig gut.

Gegen 20 Uhr verabschieden wir uns. Es war richtig toll, dass wir uns getroffen haben. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich noch mal irgendwo auf der Welt.

Ben Thanh Streefoodmarket, Ho Chi Minh, Vietnam

Unser Lieblings-Streefoodmarket

Familie im Ben Thanh Streetfoodmarket, Ho Chi Minh, Vietnam

🙂

#Weltreise Tag 53: Cu Chi Tunnel

Die Fahrt

Heute wollen wir zu den Cu Chi Tunneln fahren. Den Ausflug hatten wir gestern schon vom Hotel aus gebucht. Kostet ca. 50€ für uns drei. Um halb eins werden wir von einem Tourguide, direkt vom Hotel abgeholt. Leider sind wir die ersten, die in den kleinen Minibus steigen, wo ca. noch 12 weitere Gäste Platz haben. Und so fahren wir erst mal eine Stunde durch die volle Stadt, um alle anderen der Gruppe abzuholen. Als endlich alle versammelt sind, geht es los. 1 Stunde und 30 Minuten soll die Fahrt dauern. Was wir nicht wussten, kurz vorm Ziel halten wir erst mal an einer Behinderten-Werkstatt. Dort werden Malereien auf Kacheln angefertigt. Wir bekommen die Technik erklärt, werden durchgeführt und landen im Verkaufsshop. Ich bin leicht genervt. Auch wenn mir die Leute leid tun, empfinde ich das jetzt doch ein bisschen als Tourinap. Zudem ist es unsagbar heiß und stickig. Wir drei gehen schnell durch und ab wieder ins klimatisierte Auto.

 

Die Cu Chi Tunnel

Um 15 Uhr kommen wir endlich bei den Tunneln an. Unser Tourguide kauft unsere Tickets und wir folgen ihr. Zunächst werden wir in eine Hütte mit riesigem Strohdach gebracht, wo ein Film über den Vietnamkrieg gezeigt wird. Vor allem geht es dabei darum wie gut die Vietnamesen sich vor den Amerikanern schützen konnten und ihnen weit überlegen waren. Weil sie ihr Land so gut kannten, sich unfassbar gut verstecken konnten, sich viele Fallen einfallen ließen, den Feind immer wieder austricksten und unwahrscheinlich gut organisiert und strukturiert waren. Zudem natürlich der große Zusammenhalt unter ihnen. Und weswegen sie am Ende den Krieg auch gewonnen haben. Alles sehr, sehr interessant.

 

Ein weiterer Tourguide vor Ort führt uns nun durch das Gebiet. Alleine darf man absolut nicht herumlaufen. Was wir auch vollkommen in Ordnung finden. Es gibt übrigens sogar Guides, die deutsch sprechen. Unserer spricht englisch und man muss sich konzentrieren, um alles zu verstehen.

Um uns herum ist Dschungel. Aber lichter Dschungel. Überall sind befestigte Wege, die von Punkt zu Punkt führen: Tunneleingänge, Hütten, die 2 Meter in den Boden rein gebaut wurden und verschiedene Fallen für die Feinde. Es wird dargestellt wie gekocht wurde, welche Kleidung man bei Tag (grün) und bei Nacht (schwarz) getragen hat, wie aus nicht funktionierenden Bomben der Feinde, Waffen gebaut wurden und dass die Sandalen so zusammengeschustert wurden, dass man von beiden Seiten reinschlüpfen und damit laufen konnte. So, dass quasi falsch herum gelaufen wurde. So ist der Feind, wenn er Fußspuren entdeckt hatte, in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Es ist alles super interessant, aber zwischendurch versuche ich mir immer wieder bewusst zu machen, dass das kein Filmset ist, sondern echtes Kriegsgelände.

Kriegsdoku bei den Cu Chi Tunneln, Vietnam

Kriegsdoku, die wir am Anfang gezeigt bekommen

Falle, Cu Chi Tunnel, Vietnam

Eine der Fallen, die die Vietnamesen für die Feinde gebaut hatten

Tunneleingang, Cu Chi, Vietnam

Tunneleingang

Versteckter Tunneleingang, Cu Chi, Vietnam

Mini-Tunneleingang

In zwei Tunnel dürfen wir sogar rein. Es ist super niedrig, wir müssen komplett waagerecht gebückt gehen. Es ist stickig und eng und beklemmend. Mila huscht mit ihrer Größe so durch. Sie findet das natürlich super spannend. Ich erkläre ihr wie das früher war und warum es das hier gibt. Ich weiß nicht, ob sie das schon begreifen kann. Aber sie weiß, dass hier, genau hier, Tausende von Menschen gestorben sind.

Leider hört man die ganze Zeit über Schießgeräusche. Diese kommen von einem Schießstand, der auf dem Gelände eingerichtet wurde. Sehr beliebt bei den Amerikanern, die belustigt drauf los schießen. Absolut makaber und nicht nachzuvollziehen. Ich werde fast wütend, aber was bringt das schon. 

 

Ganz am Schluss gibt es noch Tee für uns und ein kartoffelartiges Gemüse, Maniok was auch so schmeckt wie Kartoffeln. Eingetunkt in einer gemahlenen Salz-Erdnussmischung, schmeckt es ganz gut.

Maniok essen, Cu Chi Tunnel, Vietnam

Maniok essen (Mila ist noch skeptisch 🙂 )

Nach knapp zwei Stunden ist die Tour vorbei und wir fahren noch mal 1,5 Stunden zurück nach Ho Chi Minh.

Ob sich die Tour gelohnt hat? Ja, für uns schon. Das ganze drumherum war zwar eher semi-gut, aber es war unglaublich interessant das alles zu sehen. Wenn man sich für die Geschichte Vietnams interessiert, dann sollte man diese Tour machen.

 

Abendessen und Rooftopbar

Wir lassen uns an unserem Lieblingsstreefoodmarket absetzen und futtern uns noch ein bisschen durch. Meinem Magen und Darm geht es mittlerweile deutlich besser und ich habe wieder richtigen Hunger.

Auf dem Nachhauseweg wollen wir noch zwei Rooftopbars testen. Auf die erste, die 360 Grad-Bar, dürfen wir nicht hoch, weil keine Kinder erlaubt sind. Bei der zweiten, The View, klappt es dann. Oben ist alles ein bisschen im Hoi An-Stil eingerichtet. Viele bunte Lampions, richtig schön und dazu ein toller Ausblick. Wir trinken einen richtig guten Gin&Tonic und laufen danach in unser Hotel.

The View Rooftopbar, Ho Chi Minh, Vietnam

The View Rooftopbar, Ho Chi Minh, Vietnam

#Weltreise Tag 54: Citytour

Heute ist unser letzter Tag in Ho Chi Minh. Ein bisschen was wollen wir noch sehen und so starten wir noch eine kleine Sightseeingtour.

 

Bücherstraße, Kathedrale Notre Dame und Hauptpostamt

Als erstes lassen wir uns mit dem Taxi zur Kathedrale fahren. Wir steigen aber ein bisschen früher aus, so dass wir noch durch die Bücherstraße gehen können. Hier sind viele kleine Shops, die hauptsächlich Bücher verkaufen, aber auch kleine Souvenirs und toll gestaltete Karten. Richtig nett.

Kurz danach kommt die Kathedrale mit dem gegenüberliegenden Hauptpostamt. Die Kathedrale wurde damals von den Franzosen gebaut. Sie wollten die Vietnamesen zum Christentum bekehren und ihre Kolonialherrschaft verdeutlichen. Wie auch das Original in Paris, hat diese Kathedrale zwei Fronttürme mit eisernen Kreuzen auf der Spitze. Leider dürfen wir nicht rein, da gerade Renovierungsmaßnahmen an der Kathedrale vorgenommen werden.

 

Das Hauptpostamt gegenüber ist auch ein wunderschönes Gebäude. Nicht nur von außen, auch von innen. Es wurde von Gustav Eiffel designt. Ja, genau, der auch den Eifelturm konstruiert hat. Er wollte die alte Hauptpost wie einen früheren europäischen Bahnhof aussehen lassen. Und ein bisschen wirkt es auch so, mit dem hohen gewölbten Glasdach und den schweren Stahlbalken.

Innen sind außerdem noch alte Telefonzellen, in denen nun Geldautomaten stehen. Es ist viel los hier. Das Postamt ist auch immer noch in Betrieb.

 

Bücherstraße, Ho Chi Minh, Vietnam

Bücherstraße, Ho Chi Minh, Vietnam

Kathedrale Notre Dame, Ho Chi Minh, Vietnam

Kathedrale Notre Dame, Ho Chi Minh, Vietnam

Hauptpostamt, Ho Chi Minh, Vietnam

Hauptpostamt, Ho Chi Minh, Vietnam

Blick innen auf die Decke, Hauptpostamt, Ho Chi Minh, Vietnam

Im Hauptpostamt

My Banh Mi

Wir laufen ein paar Meter weiter und kommen zu My Banh Mi. Laut TripAdvisor das beste Banh Mi der Stadt. Wir, als mittlerweile Banh Mi-Erfahrene testen das natürlich 🙂 Und ja, es schmeckt ganz gut. ABER: Das allerbeste Banh Mi haben wir trotzdem immer noch bei Madame Khanh in Hoi An gegessen.

 

Financial District und Statue Ho Chi Minh

Das Financial District ist im Vergleich zum Rest der Stadt: sauberer, freier vom Platz her und hat modernere größere und schickere Gebäude. Es ist fast wie eine kleine Erholung, denn Ho Chi Minh ist ansonsten eben genau das Gegenteil. Eine richtig gute Sicht mit richtig viel Platz gibt es bei der Statue von Ho Chi Minh, die dem ehemaligen Präsidenten zu Ehre aufgestellt wurde. Direkt hinter der Statue der Sitz des Volkskommitees und davor eine absolut freie Sichtachse bis zum Saigon River. An den Seiten gesäumt von hohen Gebäuden.

Wir laufen durch die Straßen und es ist wie in einer anderen Welt. Die Gegend um die Statue könnte auch als Beverly Hills von Ho Chi Minh City bezeichnet werden.

 

Familie vor der Statue Ho Chi Minh, Vietnam

Vor der Statue Ho Chi Minh

Freie Sichtachse, Ho Chi Minh, Vietnam

Viiieeel Platz (Financial District, vor der Statue)

The Café Apartments

Das ist echt ein Highlight wie ich finde. Ein altes Haus, was früher mal mit Apartments bestückt war, aber heute auf jeder der neun Etagen Cafés und kleine Shops bietet. Alles sehr chillig. Wir laufen bis ganz nach oben (der Fahrstuhl kostet tatsächlich was) und arbeiten uns dann Stück für Stück nach unten runter. Aber erst trinken wir mal was, im Boo Café auf der neunten Etage. Das süße kleine Café gefällt uns sofort. Es hat eine tolle kleine Terrasse mit einem fantastischen Ausblick.

Wir schauen uns jede Etage an. Jedes Café ist anders gestaltet. Absolut individuell. Hier und da ein kleiner Shop. Es ist toll. Da hatte mal jemand eine top Idee.

 

The Café Apartments, Ho Chi Minh, Vietnam

The Café Apartments - von außen

Boo Café, The Café Apartments, Ho Chi Minh, Vietnam

Boo Café, 9th Floor

Vater und Tochter im Boo Café, The Café Apartments, Ho Chi Minh, Vietnam

Boo Café, 9th Floor

Mädchen im The Café Apartments, Vietnam

Überall in den Fluren schöne Malereien und tolle Sprüche (Mila spielt Verstecken 🙂 )

Letzter Abend in Ho Chi Minh

Am Nachmittag fahren wir zurück ins Hotel. Wir sind platt. Erst mal eine Abkühlung im Pool nehmen. Bzgl. Großstädte in Südostasien habe ich schon mal folgendes gelernt: Auf jeden Fall ein besseres Hotel und vor allem mit Pool nehmen, um der Stickigkeit und Enge zu entfliehen.

Abends haben wir Lust auf indisch und suchen uns ein Restaurant über TripAdvisor. Wir finden das Mumtaz Indian und essen das beste Chicken Masala ever. (Mila haben wir übrigens vorher schon bei Burger King satt bekommen ...)

 

Fazit Ho Chi Minh, Fazit Vietnam

Ho Chi Minh hat uns wider Erwarten super gefallen. Bisher haben wir immer nur gehört, dass 2-3 Tage in dieser riesigen lauten und stickigen Stadt ausreichen. Das finden wir nicht. Diese Stadt hat einiges zu bieten, was man sich anschauen kann. Und da es auch immer sehr heiß ist, sollte man auch einiges an Zeit einplanen. Wir haben meistens so 4-5 Stunden geschafft, dann waren wir platt und sind zurück ins Hotel, abkühlen 🙂

Ja, es ist laut und stickig und eng und chaotisch. Aber man gewöhnt sich dran. Kann vielleicht auch daran liegen, dass wir jetzt schon längere Zeit in Asien unterwegs waren und Ho Chi Minh eigentlich nur noch eine Steigerung des zuvor Erlebten war. Als erste Stadt, wenn man das erste Mal in Asien ist, ist es vielleicht tatsächlich nicht zu empfehlen.

Ein gutes Hotel finden wir hier wichtig, um sich nach einem anstrengenden Tag entspannen zu können. Unser Hotel, das Beautiful Saigon Hotel* war wirklich super. Top Zimmer, gutes Frühstück, mittendrin und trotzdem ruhig UND mit einem tollen Pool.

 

Vietnam, du tolles Land hast uns auf jeden Fall fasziniert. Hier wären wir das erste Mal auf unserer Reise gerne noch länger geblieben. Es gibt noch so viel zu sehen und zu entdecken. Leider kann man nur max. 30 Tage (mit Visum, 15 Tage ohne Visum) in Vietnam bleiben. Wir hatten uns gegen das Visum entschieden und hatten nur 15 Tage. Es gibt noch drei Highlights, die uns fehlen: Hanoi, die Halong Bucht (beides im Norden) und Phu Coc (eine Insel mit weißen Sandstränden). Na ja, und vielleicht doch noch mal das Mekong Delta 🙂 Heißt, wir müssen noch mal wiederkommen!

Hier gehts zu den vorherigen Weltreise-Tagebuch-Beiträgen:

 

Südafrika

Weltreise Tag 1 - 6 Region Kapstadt

Weltreise Tag 7 - 12 Kapstadt bis Plettenberg Bay

Weltreise Tag 13 - 19 Jeffreys Bay bis Port Elizabeth

 

 

Singapur

Weltreise Tag 21 - 23 Singapur

 

 

Thailand

Weltreise Tag 24- 29 Koh Tao

Weltreise Tag 30 - 36 Kho Phangan

Weltreise Tag 37 - 40 Koh Samui

 

 

Vietnam

Weltreise Tag 41 - 49 Da Nang und Hoi An

 

 

 

 

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2 Gedanken zu „Weltreise Tagebuch Tag 50 – 54: Ho Chi Minh City (ehem. Saigon)

  1. Meine Cousine und ich werden auf unserer Asienreise ebenfalls einen Halt in Saigon machen. Wir sind derzeit noch auf der Suche nach einer geeigneten Region für unsere Unterkunft. Danke für den Tipp, ein Hotel in District 1 zu buchen, um alles fußläufig zu erreichen.

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