#Weltreise Tag 58: Ankunft in Melbourne
Abflug aus Kuala Lumpur
Um 6 Uhr müssen wir aufstehen (ich hasse früh aufstehen), um kurz nach 7 Uhr sitzen wir im Taxi. Um 8 Uhr sind wir am Flughafen. Um 10:10 Uhr geht der Flieger.
In Kuala Lumpur hätte ich gerne noch einen Tag mehr gehabt. Irgendwie haben wir verpeilt, dass die Flugzeiten so blöd sind. Spät ankommen und früh wieder los. So hatten wir von eigentlich drei Tagen nur zwei ganze.
Kurze Gedankenreise
Hätten wir keinen Plan, hätten wir verlängern können. (Hätte, hätte ...) Wobei wir so kurzfristig wohl auch nicht gebucht hätten. Hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Ich bin aber grundsätzlich immer noch froh, mir auf der Reise keine Gedanken darüber machen zu müssen, wo es als nächstes hingeht. Und ich bin immer noch überzeugt davon, dass vier Monate mit Kind zu kurz sind, um planlos und gleichzeitig stressfrei zu reisen. Viele andere, die wir verfolgen oder kennenlernen machen das so. Planlos. Aber sie sind eben auch deutlich länger unterwegs.
Manchmal denke ich mir, dass wir gleich auf ein Jahr Auszeit hätten gehen sollen. Und es gibt Momente, da ärgere ich mich darüber, dass wir das nicht gemacht haben. Aber zu dem Zeitpunkt, wo wir das alles geplant haben, waren wir gedanklich eben noch nicht so weit. Da kamen uns vier Monate schon vor wie eine Ewigkeit. Und dann ärgere ich mich, dass ich mich darüber ärgere. Ich sollte unsere Reise genießen. Und das tue ich dann auch wieder.
Ankunft in Melbourne
Um 20:00 Uhr Ortszeit landen wir. Der Flug dauerte 7,5 Stunden und war super ruhig. Die Einreise läuft auch reibungslos und nach einem kurzem Essen am Flughafen (wir hatten Hunger), sitzen wir um kurz nach 21 Uhr im Taxi. Dieses fährt ca. 20 Minuten und kostet umgerechnet 40€. Puh, das ist schon mal ne andere Nummer als in SOA. Auch das Essen war ziemlich teuer.
Aber egal, wir merken, dass wir froh sind hier zu sein. Nicht mehr diese Enge, diese extreme Wärme, dieses Chaos. Kein Mitschleppen von Mückenspray, keine Klimaanlage, die nachts rauscht. Und dann die teilweise doch ziemlich dreckigen Ecken überall. Es war toll in SOA, auf jeden Fall, aber die fast sechs Wochen haben uns erst mal gereicht. Wir brauchen eine Pause davon. Jetzt können wir endlich mal wieder durchatmen. Aber immerhin ist es in Melbourne (wo übrigens jetzt Herbst ist) mit 20/21 Grad auch noch angenehm.
Wir kommen im IBIS Styles Kingsgate Hotel* unter. Die erste Hotelkette auf unserer Reise. Aber es liegt nah am Bahnhof. Und das ist praktisch, weil wir von da weiterfahren nach Sydney. Aber erst mal bleiben wir ein paar Tage in Melbourne. Und darauf freuen wir uns!
Unser Zimmer ist echt gut. Wir haben sogar drei Betten. Und Schränke und Ablageflächen 😉
Wir gehen auch direkt schlafen. Nach Melbourne-Zeit ist es schon 22 Uhr.
Zimmer im Ibis Style Hotel in Melbourne, Australien
#Weltreise Tag 59: Stadterkundung Teil 1
Um halb elf wachen wir auf. Ups, der halbe Tag ist schon vorbei. Aber eigentlich ist es ja auch erst halb neun. Nach alter Zeit. Egal, hat gut getan. Wir machen uns in Ruhe fertig und wollen dann als erstes frühstücken gehen. Das ist diesmal nämlich nicht dabei. Sollte 17€/Person kosten. Das war uns zu teuer. Das Hotel ist mit 90€/Nacht sowieso schon teuer. Australien halt. Dafür sind wir mitten drin. In CBD (Central Business District).
CBD
Wir finden auch sofort was, eine große marktähnliche Halle unten in einem der riesigen Bürogebäude hier im Stadtteil CBD. Hier gibt's alles. Aber wir bestellen uns langweilige belegte Brötchen mit Käse, Schinken, Tomate und Salat. Haben wir schließlich seit Wochen nicht mehr gehabt 😀
Danach machen wir, was wir immer in so großen Metropolen tun: durch die Stadt schlendern und treiben lassen. (Ein paar Punkte/Dinge, die wir sehen wollen, haben wir aber natürlich im Hinterkopf. Wäre sonst gelogen.) Übrigens gibt es in Melbourne ganz viele Trinkwasserstellen, wo Flaschen aufgefüllt werden können. Das ist mal ne super Sache. #plastikrebell
Wir schlängeln uns durch die Straßen, vor allem die Seitenstraßen und entdecken immer mehr kleine Arkaden. Davon gibt's hier echt viele. Alle mit kleinen hübschen Geschäften und Cafés bestückt. Wir entdecken das Koko Black Café, eine Chocolaterie, wo es angeblich die beste Schokolade Melbourne's geben soll. Die heiße Schokolade sowie ein paar Pralinen werden auch direkt von uns getestet. Und es schmeckt tatsächlich himmlisch.
Es folgen immer mehr kleine, teils versteckte Cafés. Und da gerade Lunchtime ist, sind sie alle besetzt von Anzugträgern. Ein schönes Bild. In so einem Land würde es mir auch Spaß machen zu arbeiten denke ich. Eine tolle Stadt, das Meer vor der Tür und nie kälter als vielleicht 10 Grad. Der Sommer lang und warm, aber nicht zu heiß.
Kleiner Sprung in die Gedankenwelt
Generell merken wir wie gut es uns tut wieder in einem "geordneten" Land zu sein. Wir sind geradezu euphorisch. Endlich wieder angenehme Temperaturen, saubere Straßen und normaler Verkehr. Anscheinend haben wir das jetzt nach fast sechs Wochen Südostasien echt gebraucht. So toll es auch war, aber die sechs Wochen haben gereicht. Dauerhaft in SOA leben wäre nichts für uns. Das wird uns gerade richtig bewusst. Ich brauche also all die Auswanderer und Dauerreisenden, die nur noch in SOA unterwegs sind, nicht mehr beneiden. Hört sich blöd an, aber da ich gerade so gar nicht weiß wie die Zukunft für mich aussehen könnte, bin ich froh, wenn ich Dinge für mich ausschließen kann. Auch wenn es vielleicht sowieso nie dazu gekommen wäre. Aber diesen Gedanken kann ich jetzt schon mal löschen.
CBD
An jeder Ecke und in jeder Seitenstraße ein Café
Eine der vielen kleinen Arkaden
Beste Schokolade im Koko Black Café
Streetart
Melbourne ist u.a. auch bekannt für seine Streetart. Und davon entdecken wir heute viel. Sogar einige Sprayer, die gerade in Action sind. Ich liebe ja bunt bemalte Hauswände und kann mich gar nicht satt sehen.
Sprayer in Action
Streetart
🙂
Yarra River und Southbank
Irgendwann kommen wir zum Yarra River. Hier lässt es sich wunderbar spazieren gehen oder besser noch, Fahrrad fahren. Wir beschließen in den nächsten Tagen Fahrräder zu besorgen (in der Hoffnung, dass es entweder auch Kinderfahrräder gibt oder zumindest einen Kindersitz). Ein Stück gehen wir den Fluss entlang, wechseln die Seite in Richtung Southbank und machen eine kleine Pause auf einer Bank, direkt am Fluss. Die Sonne scheint gerade so schön. Tobias besorgt uns zwei Gläser Wein aus einem der Cafés hier an der Southbank-Waterfont und wir genießen mal wieder den Moment.
Beim Weitergehen entdecken wir auf dem Fluss ein Gebilde, was offensichtlich den Müll, der im Fluss rum schwimmt, "einfängt". Wie auch immer das funktioniert. Vermutlich sind die Strömungen berechnet und der Müll fließt so gut wie automatisch da hinein. Ich bin begeistert. Wieso gibt es das nicht in allen Flüssen? Und wieso gibt es keine Maschine, 100 mal so groß, die ins Meer gesetzt werden kann? Dafür sollten mal Steuergelder ausgegeben werden. Dann hätte es auch einen Sinn.
Blick auf Southbank am Yarra River
Besagtes Müllauffanggerät
Eureka Tower
Der Tower steht mitten in Southbank und ist 492 m hoch. Oben gibt es ein Skydeck und natürlich hat Tobias, der hohe Türme einfach liebt und noch viel mehr, wenn man hochfahren kann, schon Tickets besorgt. Oben hat man mal wieder einen fantastischen Blick auf die Stadt inkl. Strand und Meer.
Eureka Tower, Melbourne, Australia
Ausblick vom Eureka Tower
Sunsetview, Eureka Tower, Melbourne, Australien
Abendessen in der Degraves Street
Mittlerweile ist es 19 Uhr und wir suchen uns ein gemütliches kleines Restaurant zum Abendessen. Es ist richtig frisch mit 15 Grad und ich befürchte, dass, wenn das jeden Tag so frisch wird, ich mir noch einen Pulli kaufen muss. Wir haben Lust auf Pasta und bestellen sie auch. Das Essen ist super. Übrigens sitzen wir im The Quarter, was sich auf der Degraves Street befindet. In dieser Straße gibt es viele tolle Cafés und Restaurants mit frisch zubereiteten Gerichten. Und auch die Streetartecken sind nicht weit von dort.
#Weltreise Tag 60: Stadterkundung Teil 2
Und wieder schlafen wir bis halb elf. So kommen wir nie in den Tritt. Aber wen kümmert das schon? Wir haben schließlich keine Termine. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.
Erstmal ist wieder Frühstück angesagt. Heute mal woanders. Es gibt Toast, Croissant und Bircher Müsli. Herrlich.
Erster Stop für uns heute sind die Docklands. Wir fahren mit der Straßenbahn, die übrigens innerhalb des CBD umsonst ist. Die Docklands gehören gerade noch dazu.
Vorher reservieren wir uns aber noch Fahrräder für morgen.
Docklands
Die Docklands sind ein relativ neu entstandenes Hafenviertel mit modernen Wohnhäusern und Restaurants. Auch das Etihad Football Stadium steht hier. Wir gehen den Hafen entlang. Einige Boote und Yachten sind hier geparkt. Eine relativ große Shoppingpassage mit einem Riesenrad am Ende schließt sich an. Es ist ganz nett, haut uns aber nicht vom Hocker.
Docklands
Docklands
ArtVo
Ganz anders aber ist die 3D Art Gallery, die Tobias für uns rausgesucht hat. Eine Galerie voller an Wand und Boden gemalter 3D Bilder, in die man sich quasi reinsetzen kann. Hinterher auf dem Foto sieht es nahezu echt aus. Wir haben riesig viel Spaß und machen die aller coolsten Fotos. Es ist so lustig, man könnte den ganzen Tag hier verbringen. Die Eintrittspreise sind allerdings mit umgerechnet 17,50€ für Erwachsene und 8,50€ für Kinder nicht so witzig. Aber für uns hat es sich gelohnt. Wir haben gefühlte 500 tolle Bilder im Kasten.
In der 3D Gallery
🙂
Ich liebe diese Fotos 🙂
😀
Fitzroy
Nach dieser Fotosession überlegen wir mit der Straßenbahn bis nach Fitzroy zu fahren. An der Haltestelle bis zu der es umsonst ist, steigen wir aus. Hier befinden sich die Fitzroy Gardens. Ein riesiger wunderschöner Park. Hier wollen wir morgen mit den Fahrrädern noch mal herfahren.
Bis zur Brunswick Street, der Hauptstraße in Fitzroy, ist es nicht weit. Hier reihen sich viele, viele Pubs, kleine Cafés und nostalgische Läden aneinander. Das Viertel ist ein alternatives Szeneviertel und erinnert uns ein bisschen an die Portobello Road in Notting Hill in London.
Wir suchen uns eine Location, wo wir etwas essen können und bestellen gesunde Säfte und lecker belegte dicke Sandwiches. Die Getränke kommen mit Papier- und Alu-Strohhalm. Ich bin begeistert. Allerdings zahlen wir für die paar Sachen auch 40 AUS$, was ca. 25€ sind. Generell ist Australien ja echt teuer und wir haben Glück, dass der Euro momentan ganz gut steht.
Wir laufen die Brunswick Street einmal hoch und wieder runter und fahren dann mit der Straßenbahn zurück ins Hotel. Es ist schon wieder 19 Uhr und dunkel. Vorher holen wir uns noch Karten für den ÖPNV, denn wir befinden uns in der Bezahlzone.
Exkurs ÖPNV-Karten (OPAL-Karte)
In Melbourne (und auch in Sydney und vermutlich auch noch in anderen Städten Australiens) kann man nur mit einer Karte (visitenkartengroße Plastikkarte) den öffentlichen Verkehr nutzen. Diese hält man beim Ein- und Aussteigen an eine Lesegerät in der Bahn oder im Bus. Die Karte kann immer wieder (z.B. in 7 Eleven-Läden) aufgeladen werden. Die Karte kostet für Erwachsene einmalig 6 AUS$ (3,80€) und für Kinder 3$ (1,90€). Wichtig ist sie auch beim Aussteigen an das Lesegerät zu halten. Man checkt sich damit quasi aus. Wenn man das vergisst, wird beim nächsten Einsteigen der Höchstbetrag abgebucht.
Eins der coolen Cafés in Fitzroy
Fitzroy
Brunswick Street
#Weltreise Tag 61: Fahrradtour
Um 8 Uhr klingelt der Wecker. Heute müssen wir dann doch mal früher aufstehen, denn wir wollen eine Fahrradtour machen. Und die soll sich auch lohnen. Frühstück gibt's heute vom 7 Eleven. Wir müssen sparen. Liegen momentan bei 100€ pro Tag! Essen und Trinken ist echt der Wahnsinn hier, was man dafür bezahlt. Und statt 30 AUS$ im Café, geben wir für ein paar süße Teilchen, einen Kakao und einen Latte Macchiato nur 14 AUS$ aus. Geht doch.
Freddy's Bike
Um 10 Uhr sind wir bei Freddy, dem Besitzer von Freddy's Bike unten am Yarra River. Wir bekommen zwei super bequeme Hollandräder und einen Sitz für Mila. Kinderfahrräder haben sie leider nicht. Aber für den Stadtverkehr wäre mir das auch zu unsicher, zumal hier auch noch Linksverkehr ist. Pro Fahrrad kostet es 30 AUS$ (ca. 19€) für einen Tag (also bis 18 Uhr). Nicht ganz günstig. (Und unser Budget ist damit auch schon wieder gesprengt. Gut, dann verzichten wir mal auf Alkohol, der ist hier nämlich kaum bezahlbar 😀 )
Queen Viktoria Market
Nach einem kurzem Zwischenstop an einem Spielplatz fahren wir zum Queen Viktoria Market. Das ist einer der größten Freiluftmärkte (7 ha) und befindet sich noch im CBD. Es gibt einen großen Lebensmittelbereich mit Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Käse, Wurst, Antipasti, Pralinen und und und. Alles eben. Und alles superfrisch. Und so sauber. Es liegt absolut nichts auf dem Boden.
Wir holen uns Baguette, Aufschnitt, Käse, Oliven und einen Dip und wollen damit im nächsten Park eine Mittagspause einlegen.
Neben dem Foodbereich gibt es aber auch noch einen Non-Food-Bereich mit Klamotten, Ledersachen und Souvenirs.
Im Queen Viktoria Market
Mittagspause in den Carlton Gardens
Hier legen wir unsere Pause ein. Natürlich ist auch wieder ein Spielplatz mit dabei. Der Park ist wunderbar grün wie eigentlich alle Parks hier in Melbourne. Und da gibt es einige.
Yarra City Trail
Anschließend fahren wir noch mal durch Fitzroy durch, das schöne Viertel, wo wir gestern schon gewesen sind. Und dann kommen wir zu den Dights Falls am Yarra River, ein kleiner Wasserfall. Von dort aus fahren wir den Yarra City Trail, immer am Fluss entlang bis zurück in die City. Der Weg ist wunderschön zu fahren. Man merkt, bis auf ein paar kurze Strecken an der Straße, überhaupt nicht, dass eine große Stadt ganz in der Nähe ist. Alles ist grün, die Vegetation total gemischt: Laubbäume, Nadelbäume und zwischendurch immer mal ein paar Palmen. Eigentlich völlig nicht-zusammenpassend, aber gerade deshalb schön.
Teil der Dights Falls
Unsere Fahhräder 🙂
Yarra City Trail
Royal Botanic Garden
Nach ca. 15 km kommen wir am Botanischen Garten an. Unser letzter Stop für heute, bevor wir die Räder zurück geben müssen. Auch dieser Park ist einfach nur schön. Unfassbar gut gepflegt mit ganz verschiedenen tollen Pflanzen und Bäumen. Allein hier könnte man ein paar Stunden spazieren gehen. Eine richtige grüne Oase. Der Eintritt ist übrigens frei.
Pünktlich um 18 Uhr geben wir die Räder zurück. Es war echt ein toller Tag und die Tour am Yarra River entlang absolut zu empfehlen!
Im Botanic Garden
Botanic Garden, Melbourne, Australien
#Weltreise Tag 62: To the beach
Gedankenwelt
Tägliche Routine auf Reisen? Gibt es. Es macht lediglich einen Unterschied, ob man sich am Strand oder in einer Stadt befindet.
Strand: ausschlafen, eincremen (ggf. mit Mückenspray einsprühen) frühstücken, überlegen, zu welchem Strand man geht/fährt, Badesachen packen, am Strand liegen, schwimmen/schnorcheln. Vielleicht mal einen Ausflug machen. Relaxen. Happy sein über das easy living.
Stadt: je nachdem, was man vorhat, ausschlafen oder früher aufstehen, ggf. das Gesicht mit Sonnencreme einschmieren, Daypack packen, frühstücken, Stadt erkunden. Erst abends wieder ins Hotel kommen. Total platt und glücklich.
So ungefähr kann man sich unseren Weltreisealltag vorstellen 🙂 Dazu kommen natürlich noch die Tage, an denen wir weiterreisen. Und das Gute ist, sobald wir von dem einen Alltag genug haben, kommt der andere usw. Ich liebe unsere Mischung aus Stadt- und Strand. Denn ich liebe die Abwechslung. Das wird mir hier auf Reisen noch mal richtig bewusst.
Alltag, der zur Routine wird, Routine, die zum Alltag wird. Das ist für mich fast unerträglich geworden zu Hause in Deutschland. Die Zeit vergeht viel schneller und man hat ständig das Gefühl das Leben zu verpassen. Zumindest ging es mir so. Und wenn das, was man so jeden Tag tut, einem noch nicht mal mehr Spaß macht, dann wird es höchste Zeit für einen Ausbruch.
Um das Leben wieder zu spüren.
Und außerdem war es auch kurz vor zwölf. Denn Mila wird ja eingeschult im Sommer.
Es ist nicht so, dass wir nie rausgekommen sind. Ganz im Gegenteil. Wir haben immer alles gegeben, um unseren Alltag aufzuhübschen. Viel unterwegs sein, alles Neue in unserer Umgebung wird sofort von uns erkundet, jede Menge Wochenendtrips und Ausflüge. Urlaub zu Hause? Niemals!
Aber auch Kleinigkeiten machen schon viel aus, um die Routine zu killen. Wäsche waschen z.B. muss nicht immer am Wochenende sein. Geht auch in der Woche, dann hat man das Wochenende frei. Jeden Freitag Abend den Wochenendeinkauf erledigen? Der schöne Freitag Abend. Wir haben das auch schon oft auf Montag Abend verlegt. Da hat man ja eh meistens nicht vor. Oder wir haben es auch einfach ganz sein gelassen und sind stattdessen Essen gegangen oder haben uns beim Chinesen, Inder oder Türken um die Ecke was geholt.
Na ja, so Kleinigkeiten halt. So, dass eben nicht jede Woche gleich ist.
Aber es war nicht genug. Das Leben ist einfach zu kurz, um es mit Frau Routine und Herrn Alltag zu verbringen. Und wenn ich sehe wie schnell die letzten zehn Jahre vergangen sind, dann kriege ich echt Angst.
Aktuell habe ich noch keine Ahnung wie es nach der Reise weitergehen soll. In meinen ursprünglichen Alltag kehre ich nicht zurück. Und darüber bin ich mehr als froh. Ich suche mir eine neue Herausforderung und ich hoffe, dass ich die Abwechslung, die ich liebe und brauche mit einbauen kann.
Brighton Beach
In Melbourne gibt es zwei bekannte Strände: Brighton Beach und St. Kilda Beach. Da Brighton Beach weiter entfernt liegt als St. Kilda, fahren wir zuerst da hin. Mit dem Zug.
Nach 20 Minuten kommen wir schon an, steigen aus und sind auch schon direkt am Strand. Das Wetter ist mal wieder ein Traum heute. Es ist zwar nicht so warm (17 Grad im Schatten, 20 in der Sonne), aber der Himmel ist strahlend blau.
Uns fällt direkt die Ruhe auf. Nur wenige Menschen sind hier unterwegs, es gibt keine Strandcafés o.ä., sondern einfach nur Sand und Meer. Ein schön gepflasterter Weg führt am Strand entlang. Alles ist super sauber und gepflegt. Absolut schön hier.
Nach einem knappen Kilometer kommen wir zu den berühmten Beach Boxes. Kleine süße und ganz bunte Strandhäuschen. Ähnlich wie die in Muizenberg in Südafrika. Nur deutlich schöner und gepflegter.
Hier ist es auch schon etwas voller. Alle wollen die Häuschen als Fotomotiv haben. Wir auch. Danach laufen wir in die kleine Innenstadt von Brighton. Auch als Wohngegend ist es hier ziemlich nett. Vermutlich aber auch ziemlich teuer. Zumindest stehen hier nur wohlhabend wirkende Häuser und Villen.
Vom Bahnhof in der Innenstadt fahren wir ein Stück zurück. Es geht nach Prahan.
Brighton Beach
Beach Boxes in Brighton Beach, Melbourne
Prahan
Prahan ist eigentlich ähnlich wie Fitzroy. Ein alternatives Szeneviertel. Viele kleine Bars, einige Klamottenläden und Hausfassaden im Kolonialstil. Es gibt auch eine relativ große Markthalle, wo wir uns mit frischem Obst eindecken. Jetzt geht’s weiter nach St. Kilda.
Prahan
St. Kilda Beach
In St. Kilda Beach ist schon deutlich mehr los als in Brighton. Viele Menschen sind unterwegs, es gibt ein paar Cafés und auf dem sog. Boardwalk lässt es sich wunderbar am Strand entlang laufen. Ein paar Mutige sind sogar im Wasser. Ich könnte mir vorstellen, dass hier im Sommer ziemlicher Trubel ist. Fahrradfahrer, Inlineskater und Skateboarder kommen uns entgegen. Ein bisschen erinnert es mich hier an Santa Monica in L.A. Einen großen Pier gibt es auch. Allerdings ohne Freizeitpark darauf. Am Ende befindet sich ein Restaurant und bei Sonnenuntergang kommen die Pinguine aus ihren Felsverstecken. Leider ist noch keine Sonnenuntergangszeit und wir sehen nur einen einzigen, schlafend in einer Felslücke. Süüüß.
Der Himmel zieht sich zu und ein starker Wind kommt auf. Wir gehen zur Straßenbahn und fahren zurück in die City.
St. Kilda Beach, Melbourne, Australien
Abendessen in der Degraves Street again
Mittlerweile ist es 18 Uhr und wir haben Hunger. Da wir uns die letzten beiden Tage bzgl. Essen gehen stark zurückgehalten haben (wir haben uns eher an Snackständen oder auf Märkten versorgt), wollen wir heute noch mal in ein Restaurant. Essen gehen ist eben sehr teuer in Australien und unter 70 AUS$ kommen wir zu dritt nicht raus. Und das ohne Vor- oder Nachspeise und nur einem Getränk pro Person.
Wir gehen wieder in die Degraves Street, wo wir schon am ersten Abend gewesen sind. Hier gibt es eine nette Auswahl an kleinen gemütlichen Lokalitäten. Wir entscheiden uns für einen Italiener und bestellen Spaghetti Bolognese, Lasagne und eine Kinder-Margarita-Pizza. Dazu einen Apfelsaft und zwei Bier (kleine). Gesamtkosten: 78 AUS$, das sind ca. 50€.
Aber trotzdem: Australien bzw. Melbourne gefällt uns super gut. Wir fühlen uns hier richtig wohl. Morgen geht es weiter nach Sydney, die nächste Metropole. Wir fahren aber mit dem Zug. So sehen wir noch ein bisschen was von der Landschaft. Und wir haben mal eine kleine Pause vom Großstadttrubel. In Sydney war ich vor neun Jahren schon mal, als ich die Ostküste bis Cairns hochgefahren bin. Ich weiß also schon, was uns erwartet und ich weiß, dass auch diese Stadt uns sehr gefallen wird.
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Hier gehts zu den vorherigen Weltreise-Tagebuch-Beiträgen:
Südafrika
Weltreise Tag 1 - 6 Region Kapstadt
Weltreise Tag 7 - 12 Kapstadt bis Plettenberg Bay
Weltreise Tag 13 - 19 Jeffreys Bay bis Port Elizabeth
Singapur
Weltreise Tag 21 - 23 Singapur
Thailand
Weltreise Tag 30 - 36 Kho Phangan
Weltreise Tag 37 - 40 Koh Samui
Vietnam
Weltreise Tag 41 - 49 Da Nang und Hoi An
Weltreise Tag 50 - 54 Ho Chi Minh City
Malaysia
Weltreise Tag 55 - 57 Kuala Lumpur
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