RoutenplanungVor der WeltreiseWeltreisebeiträge

Weltreise to go: 7. Planung Vietnam und wie wir drauf gekommen sind

Planung Vietnam

Wenn einer eine Reise plant … Dann lernt er neue Möglichkeiten und neue Menschen kennen. Ist wirklich so.

Wir haben schon so viel Neues allein durch die Planung kennengelernt. Unglaublich. Da weicht man mal ein bisschen vom alltäglichen Weg ab, beschäftigt sich mit anderen Dingen und schon öffnet sich hier und da eine neue Tür.

Das ist so schön. Und gleichzeitig erschreckend. Denn es stellt sich die Frage wie viel man eigentlich verpasst, wenn man immer nur innerhalb seiner Komfortzone bleibt? Wir glauben eine Menge.

Während unserer Planung für den nächsten Routenabschnitt, haben wir auch wieder mit neuen und sehr netten Menschen Bekanntschaft gemacht. Und wir werden uns sogar mit Ihnen treffen. Vor Ort. In unserem nächsten Ziel.

Aber jetzt mal von vorn.

Wo soll es hingehen?

Nochmal zur Erinnerung, das ist unsere bisherige Route:

Südafrika (Garden Route)Singapur – Thailand (Koh Tao, Kho Phangan und Koh Samui)

Fest stand, dass wir auf jeden Fall noch ein bisschen in Südostasien bleiben wollten. Erstens, weil diese Region so riesig ist und noch so viel zu bieten hat. Und zweitens, weil es nun mal auch sehr günstig ist dort zu reisen. Und da noch einige teure Ziele kommen werden, wollten wir quasi noch ein bisschen sparen.

Zuerst wollten wir nach Bali: liegt auf der Route, ist ein bekanntes und beliebtes Ziel und liegt in SOA.

Allerdings wären wir Mitte März da. In der Regenzeit. Ja ich weiß, das verschiebt sich eh alles und danach kann man nicht mehr gehen. Aber die Reisezeit beginnt erst ab Mai (und geht bis September). Das war uns dann doch noch etwas weit weg. Und außerdem brauchen wir ja auch noch Ziele für die nächsten mind. 10 Jahre Sommerferien. Bali würde sich da anbieten. (Auch wenn es da bestimmt sehr voll sein wird. Aber wo ist es das nicht innnerhalb der Ferien?)

Ok, was gibt es sonst noch so in SOA? Was touristisch erschlossen ist, was generell erst mal sicher ist und wo keine Malariagefahr besteht?

Boracay auf den Philippinen. War unsere nächste Idee. Aber nach Checken des Fluges, stellten wir fest, dass wir auf dem Weg dahin zweimal umsteigen müssen. Beim Weiterflug ebenfalls. Das war uns zu anstrengend.

Hhm.

Irgendwann sahen meine Eltern im Fernsehen einen Beitrag über die Nha Trang Region in Vietnam. Superschöner Strand, Ausflugsmöglichkeiten, ein insgesamt tolles Urlaubsgebiet.

Ok, schauen wir uns an.

Flugcheck: Ok. Einmal umsteigen in Bangkok.

Malariacheck: Geringes Risiko. Hhm. Schlecht.

Nha Trang Region: Sehr touristisch. Zu 80% von unseren russischen Freunden belegt. Selbst die Beschilderung und die Speisekarten sind dort angeblich auf russisch. Gut. Klein Russland wollten wir jetzt auch nicht unbedingt. Denn von dem „wirklichen“ Vietnam würden wir da wohl eher wenig mitbekommen.

Also doch nicht? Zudem kam eine evtl. weitere Impfung ins Spiel. Japanische Enzephalitis. Och nööö.

Zu viele Abers? Oder zu viele Sorgen, die man sich macht? Na ja, ich mach mir halt gerne und viel Sorgen. Manchmal glaube ich, dass das eins meiner ungewollten Hobbys ist.

Nach Rücksprache mit einem Tropenmediziner (über das Thema Impfungen schreiben wir noch ausführlich), konnte ich mich ein bisschen beruhigen. Das Malaria-Risiko sei wirklich sehr gering. Es sei denn wir halten uns längere Zeit bei Regenzeit im Regenwald auf. Schlafen in Zelten und gehen zu Fuß mitten durchs Land. Nee, das hatten wir nicht vor. Eine Malariaprophylaxe sei nicht notwendig. Wir sollten Stand-by-Tabletten mitnehmen (aber das sollte man auf einer Weltreise sowieso immer) und uns gut mit Mückenzeugs versorgen.

Und Regenzeit herrscht im März auch nicht.

Ok. Ich war trotzdem irgendwie fast ab von Vietnam. Tobias auch. Planung Vietnam also gestrichen?

Und dann mischte sich das Schicksal ein  

Also ich glaube ja schon irgendwie an das Schicksal. Und manchmal kann es einfach kein Zufall sein. So wie in diesem Moment, als wir mehr oder weniger beschlossen doch woanders hinzureisen als nach Vietnam.

Ungelogen kam am nächsten Tag ein Kunde zu Tobias ins Büro. Sein Anliegen: die Kündigung seiner Wohnung. Warum? Weil er nach Vietnam auswandert. Zusammen mit seiner vietnamesischen Frau. Ach.

Und dann ging’s los. Tobias erzählte von unserem Vorhaben und stieß natürlich auf Begeisterung bei seinem Kunden. Der schwärmte so dermaßen von Vietnam und erzählte so viel, dass unsere Bedenken sich plötzlich in Luft auflösten.

Alles klar Schicksal. Dann eben doch nach Vietnam!

Ralf Schneider und seine Frau gehen dieses Jahr in Rente und wollen diese Zeit in Vietnam verbringen. Klar, sie waren schon zig mal da. Seine Frau stammt ja auch von dort. Sie wollen sich in Vietnam ehrenamtlich engagieren und bedürftigen Kindern helfen.

Konkret kümmern sie sich um die Agent Orange Waisenkinder. Die Kinder, die immer noch an den Spätfolgen des Chemiewaffeneinsatzes der USA im Vietnamkrieg leiden. Sie bekochen, betreuen und unterstützen die Kinder. Und die Dankbarkeit der Kinder ist unendlich.

Auch wir werden versuchen uns einen Eindruck zu verschaffen und hoffen sehr, dass auch wir irgendetwas Gutes tun können, wenn wir dort sind.

Die weitere Planung für Vietnam

So richtig beschäftigt hatten wir uns mit dem Land bis dato noch nicht. Außer mit Nha Trang. Und um mal ein Gefühl für eine mögliche Route zu bekommen, empfiehl uns Tobias neue Bekanntschaft zu einem vietnamesischen Reisebüro zu fahren.

Auf dieses Reisebüro wären wir niemals gekommen. Es liegt in einem Wohngebiet in einem Wohnhaus und lässt von außen bis auf das Klingelschild nicht erkennen, dass es sich um ein Reisebüro handelt. Betrieben wird es von einem vietnamesischen Ehepaar, das schon seit einigen Jahren in Deutschland lebt.

Sie sind hauptsächlich auf Flüge spezialisiert und können hier gute Preise machen. Und natürlich kennen sie sich in Vietnam sehr gut aus. Sie haben dort Partneragenturen, die für sie die Routen vor Ort planen.

Die beiden sind so nett und irgendwie niedlich. Und sie haben uns bzgl. unserer Routenplanung ein ordentliches Stück weitergebracht.

Falls ihr nach SOA wollt, können wir euch die beiden wärmstens empfehlen:

NHANSON-Tourist in Dortmund

Unsere Route in Vietnam

Vietnam ist geographisch gesehen ein sehr langgezogenes und schmales Land. Es bietet sich also an es entweder von Norden (Hanoi) nach Süden (Ho-Chi-Minh-Stadt oder auch Saigon) oder andersrum zu bereisen. Das sind knapp 1.800 km.

Wer länger als 15 Tage in Vietnam bleibt, braucht allerdings ein Visum. Diese Regelung gilt noch bis Ende Juni 2017. Ab dann kann es auch wieder geändert werden. (Hat sich nicht geändert.)

Da wir aber auf zusätzlichen bürokratischen Kram keine Lust haben (wir haben ja schon genug mit der Planung zu tun), bleiben wir also genau diese 15 Tage im Land.

Das ganze Land kann man schaffen in der Zeit. Wäre aber sehr stressig. Wir entschieden uns somit für die Hälfte des Landes. Und zwar ab Da Nang (liegt ungefähr in der Mitte) bis Saigon (hier würden uns dann Ralf und seine Frau in Empfang nehmen).

In Vietnam darf man übrigens als Tourist kein Auto fahren. Man fährt mit der Bahn (es gibt eine gut ausgebaute Zugstrecke von Hanoi bis Saigon) oder dem Bus oder mietet sich einen Fahrer mit Auto.

Wir werden den Zug nehmen. Kosten und Sicherheit sind hier in einer guten Balance. Wir haben viele Reiseberichte gelesen, in denen steht, dass die Straßen teilweise sehr schlecht sind und die Busse nicht ganz so gut ausgestattet (um es mal nett auszudrücken). Einen Fahrer mieten wäre auf lange Sicht zu teuer. Also der Zug. Da gibt es richtig gute und bequeme. Mit Schafabteil.

Unser Flug geht also von Koh Samui mit Bangkok Airways über Bangkok bis nach Da Nang. Dauert insgesamt ca. 4,5 Stunden (2 Stunden Aufenthalt in Bangkok) und kostet für uns drei 304€.

Da Nang

In Da Nang werden wir dann erst mal zwei Nächte bleiben. Eine Unterkunft haben wir noch nicht. Aber das wird easy. Es gibt so viele richtig tolle Hotels in Vietnam, die so dermaßen günstig sind. Und es werden immer mehr.

(Ist mittlerweile gebucht 🙂 .)

Da Nang ist die größte Stadt in Zentralvietnam und die viert- oder drittgrößte von ganz Vietnam (es gibt unterschiedliche Infos dazu im Netz). Sehr bekannt ist hier der My-Khe-Strand, auch China Beach genannt. Vor allem auch deshalb bekannt, da dort zu Zeiten des Vietnam-Kriegs die amerikanische Invasion stattfand. Mittlerweile sind dort aber so einige Luxusresorts entstanden. Sowie viele, viele Restaurants und Cafés.

Richtig schön muss aber die Drachenbrücke sein. Mit dem größten Stahldrachen der Welt. Vor allem bei Abendbeleuchtung. An einem Ende der Brücke sitzt der große Drachenkopf. Dieser kann Wasserfontänen von sich geben und im Dunkeln Feuer spucken. Immer samstags findet abends eine große Feuershow statt.

Zufälligerweise sind wir an einem Samstag dort, juchu 🙂

Hoi An

Nach den zwei Tagen werden wir mit dem Zug nach Hoi An fahren. Hoi An ist die wohl schönste Stadt in Vietnam. Das lesen wir immer wieder auf vielen Blogs.

Sie ist sogar Weltkulturerbe-Stadt. Es gibt viele kleine bunte Gassen, vollbehangen mit Seidenlaternen und viele historische Gebäude. Hoi An wurde im Krieg in Ruhe gelassen. Deshalb ist hier alles noch original. Hoi An ist außerdem autofrei. Muss man genießen, wenn man da ist. Verkehrstechnisch gesehen soll ganz Vietnam ja eine kleines Chaos sein.

Bei Interesse schaut mal bei Life to go rein. Die beiden reisen gerade durchs Land und haben viele schöne Videos gedreht. Zum Hoi An-Video geht es hier.

In Hoi An bleiben wir 6 Tage. Unsere superschöne Unterkunft Serene River Villa* liegt genau zwischen dem Strand Cua Dai und der Altstadt. Beides können wir bequem mit dem Fahrrad erreichen. Die sind übrigens inklusive. Pro Nacht zahlen wir nur 26€. Unglaublich.

Saigon und Mekong Delta

Anschließend geht’s weiter nach Saigon bzw. erst mal in die Nähe. Denn hier werden bald Ralf und seine Frau wohnen. Und ab diesem Zeitpunkt werden wir uns in ihre Hände begeben. Sie wollen uns alles zeigen und machen mit uns einen 2-3 Tage-Ausflug ins Mekong Delta. Das ist ca. 2 Stunden mit dem Bus/Auto von Saigon entfernt.

Das Mekong Delta ist vom Flussdelta des Mekong geprägt. Deswegen auch der Name. Es ist ein richtiges Wasserlabyrinth und wir freuen uns echt total, dass wir hier eine private Führung bekommen. Dort gibt’s schwimmende Märkte und toll angelegte Gärten. Reis, Gemüse und Früchte aller Art werden hier auf bunten Holzbooten auf dem Fluss gehandelt.

Übrigens die Zugfahrt bis nach Saigon dauert ca. 17 Stunden. Es sind knapp 850 km. Wir werden über Nacht fahren und uns ein Schlafabteil buchen. Die Kosten hierfür, wenn man mit einem gut ausgestatteten Zug fährt, liegen bei ca. 100 EUR für uns drei.

Saigon ist ja jetzt eigentlich Ho-Chi-Minh-Stadt. Aber Saigon schreibt sich einfacher 🙂 Und dieser alte Name ist auch wesentlich weiter verbreitet.  Saigon ist die größte Stadt Vietnams und ist laut vielen Reiseberichten sehr laut, sehr chaotisch und auch ein bisschen verrückt.

An Sehenswürdigkeiten gibt es wohl nicht soooo viel. Aber häufig empfohlen werden:

  • das War Remnant Museum (Kriegsmuseum)
  • der Wiedervereinigungspalast
  • der Ben Thanh Market (bekanntester Markt der Stadt)
  • der Thien Hau Tempel in China Town
  • die Notre Dame Kathedral
  • das ehemalige Rathaus

Es wird auf jeden Fall ein Abenteuer und wir freuen uns jetzt schon wahnsinnig auf den Vietnam-Trip. Irgendwie ist das gerade sogar unser Lieblingsziel.

Am Schluss verbringen wir noch zwei Tage in Saigon, von wo aus wir dann weiterfliegen.

Wohin, das wird noch nicht verraten 😉

(Steht mittlerweile fest und ist zum Nachlesen bereit: Weltreise to go Teil 8.)

Auf jeden Fall geht’s dann mal wieder Richtung Osten weiter. Wir haben ja noch ein bisschen was vor uns.

Liebe Grüße!

Du möchtest wissen wie wir Step by Step bei unserer Weltreiseplanung vorgegangen sind? Kein Problem, die Beiträge haben wir hier für Dich verlinkt:

Du möchtest auch eine Weltreise machen, brauchst aber noch Unterstützung? Dann schau mal hier vorbei: Hilfe, ich will eine Weltreise machen und jetzt?

Du möchtest uns unterstützen? Dann klick mal hier rein! Wir haben ein paar Dinge aufgelistet, die du tun kannst und über die wir uns riesig freuen würden. (Es kostet dich nichts, außer ein paar Sekunden deiner Zeit.)

*Die Hotels sind mit Affiliate-Links hinterlegt. Das heißt, wenn ihr über diesen Link dieses Hotel bucht, bekommen wir ein paar Cent für die Kaffeekasse 🙂 Für euch ändert sich am Preis nichts!

Nachtrag:

Mittlerweile sind wir wieder zu Hause und unsere Erlebnisse in Vietnam kannst du hier nachlesen:

Weltreise Tagebuch – Da Nang bis Hoi An in Vietnam

Weltreise Tagebuch – Ho Chi Minh Stadt

Wenn dich eher die Fakten konzentrieren haben wir hier noch mal das Wichtigste für dich zusammengefasst:

Hoi An – Die besten Tipps

Ho Chi Minh – Die besten Tipps

Teile den Beitrag gerne!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert