#Weltreise Tag 88: Weiterreise nach Santiago de Chile
Das wird diesmal vermutlich unsere härteste Weiterreise. Unser Flug von Papeete (Tahiti) nach Santiago de Chile über die Osterinseln geht um 3:20 Uhr nachts. Heißt für uns, wir müssen um 24:15 Uhr aufstehen, damit Tina (unsere Fahrerin) uns pünktlich um ein Uhr zum ca. 10 Minuten entfernten Flughafen bringen kann.
Heißt auch, wir brauchen im Prinzip gar nicht erst ins Bett zu gehen.
Es geht zuerst knapp fünf Stunden zu den Osterinseln und nach einem ca. zweistündigem Aufenthalt noch mal vier Stunden nach Santiago. Dazu die ganze Zeitverschiebung. Ich habe gerade keine Ahnung wie viele Stunden wir dann wieder vor, zurück oder sonst wo sein werden. Ich weiß nur, dass wir wieder näher an die deutsche Zeit herankommen.
Mila legen wir um 20 Uhr hin. Sie schläft sofort ein. Zum Glück, so hat sie wenigstens ein paar Stunden Schlaf. Wir gehen um 21 Uhr ins Bett. Ich kann auch schlafen. Tobias hingegen nicht.
Als wir wenige Stunden später wieder aufstehen, fühle ich mich einigermaßen fit. Mila murrt verständlicherweise ein bisschen rum. Aber sie weiß auch, dass sie keine Wahl hat und reißt sich zusammen. Ich bin stolz auf meine doch sehr pflegeleichte Tochter, die einfach alles mitmacht. Natürlich gibt es zwischendurch Zickereien und Gemecker. Völlig normal. Aber das ist auch schnell wieder vorbei und sie zieht wieder mit. Sie ist aber auch an allem sehr interessiert und will vor allem auch immer alles sofort ausprobieren.
Am Flughafen
Bisher läuft alles gut. Wir checken problemlos ein, gehen durch den Security Check und haben dann noch ca. eine knappe Stunde Zeit, bis der Flug startet.
2:35 Uhr Eigentlich sollte jetzt Boarding sein. Es passiert aber nix.
2:45 Uhr Immer noch nix. Meine Nervosität steigt. Das ist eh schon nicht mein Ding: nachts fliegen und dann so weit und dann auch noch nur über Wasser. Ja, ich habe Flugangst. Und mache trotzdem eine Weltreise. Es ist nicht so, dass ich jedes Mal schweiß gebadet im Flieger sitze. Aber ich hoffe halt jedes Mal, dass wir alle gut wieder auf dem Boden ankommen. Ich kann mir eben einfach nicht vorstellen, dass sich so ein schweres Ding in der Luft halten kann. Und wenn es wackelt, steigt meine Nervosität sofort aufs Höchste. Ich sollte mal an so einem Seminar gegen Flugangst teilnehmen. War mir aber bisher immer zu viel Geld. Immerhin könnte ich dafür schon wieder irgendwo hinfliegen. Ha.
Feueralarm
2:55 Uhr Endlich. Die Business Class Leute können boarden. Gleichzeitig ertönt ein Alarmsignal. Kommt irgendwo von draußen. Keine Ahnung. Es hört nicht auf. Mila sagt "Feueralarm" und "Ich hab Angst."
3:10 Uhr Die Business Class Leute stehen vor dem Flieger und werden nicht reingelassen. Das Alarmsignal ertönt immer noch. Meine Nervosität ist nicht mehr zu bremsen. Keiner macht eine Durchsage. Sauer werde ich also auch noch.
3:20 Uhr Die Business Class Leute kommen zurück in den Warteraum. Ich bin kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Ich frage mich durch und verstehe nur "Im Flugzeug ist Feueralarm ausgebrochen und keiner weiß, warum". In meinem Kopf rast es. Das ist jetzt ein Scherz. In dieses Ding steige ich nicht ein. Ich stelle mich schonmal darauf ein, eine weitere Woche auf Tahiti zu verbringen. Denn der Flug nach Santiago geht nur einmal die Woche. Mila sieht meine Angst und guckt mich ganz entsetzt an. Sie will auch nicht mehr fliegen. Ok, jetzt heißt es zusammenreißen. Ich schaue mich um. Alle anderen Passagiere sind entspannt. Das hilft. Anscheinend bin ich der einzige Angsthase hier.
3:30 Uhr Das Alarmsignal stoppt plötzlich. Alle klatschen. Ich fühle mich wie in einem schlechten Film. Ich lege mich auf eine Sitzbank und versuche ein bisschen zu schlafen. Was anderes kann ich jetzt eh nicht machen. Ich bin völlig fertig. Psychisch und physisch. Mila und Tobias schlafen auch ein.
4:00 Uhr Wir dürfen boarden. Ok, ich vertraue jetzt einfach mal den Sicherheitsleuten. Und der Pilot würde wohl auch nicht mit einem Flugzeug fliegen, dem er nicht vertraut. Außerdem hat das bisschen Schlaf gut getan. Ich bin deutlich ruhiger und kann einsteigen, ohne dass mich jemand fesseln und tragen muss. Und außerdem will ich gerade nach Hause. Also muss ich da jetzt durch.
Der Flug
4:30 Uhr Der Flieger hebt ab. 4 Stunden und 50 Minuten bis zur Osterinsel, sagt der Pilot. Es gab ein Problem mit der Elektrik. Besser als mit der Technik, denke ich mir. Der Alarm ist im Gepäckraum ausgebrochen. Der Fehler konnte aber behoben werden und wir werden nun einen schönen Flug bis zu den Osterinseln haben. So der Pilot. Mir bleibt nichts übrig, als mich auf seine Worte zu verlassen. Dennoch sitze ich den ganzen Flug über innerlich zitternd in meinem Sitz. Ab und zu döse ich ein. Ein Glas Rotwein hilft mir dabei. Mila schläft tief und fest. Tobias ist sowieso entspannt. Ich muss also nur noch mit mir selbst klar kommen.
9:30 Uhr Wir landen pünktlich auf der Osterinsel. Der Flug war absolut ruhig. Hier ist es schon 14:30 Uhr. Es ist also hell und die Sonne empfängt uns. Ich weiß nicht, ob sich jemand vorstellen kann wie froh ich bin hier zu sein. Wir fliegen zwar gleich noch mal vier Stunden bis nach Santiago. Aber das macht mir komischerweise nichts mehr aus. Trotzdem schwöre ich mir diese Strecke nie wieder zu fliegen.
Zwischenstop Osterinsel
Ankunft in Santiago
22:30 Uhr (nach neuer Zeit) landen wir in Santiago de Chile. Da wir auf den Osterinseln schon immigrieren mussten (die gehören auch schon zu Chile), geht es hier umso schneller. Das Gepäck kommt, wir gehen problemlos durch den Kontrollbereich (andere haben weniger Glück und müssen erst mal ihre Koffer öffnen), heben Geld ab und finden sofort ein Taxi, welches uns zu unserer Unterkunft dem Hostal Providencia* bringt.
Wir checken ein und versuchen direkt zu schlafen. Eigentlich ist es erst nachmittags (nach alter Zeit). Um 2 Uhr nachts schaffen wir es dann aber.
Unser kleines Zimmer ist gemütlich, aber kalt. 12 Grad sind es draußen. Wir decken uns mit drei Decken zu. Kälte sind wir nicht mehr gewohnt.
Unser Zimmer
#Weltreise Tag 89: Stadterkundung Teil 1
Wir schaffen es tatsächlich um 9 Uhr aufzustehen. Natürlich nicht ohne den Wecker. Aber bis 10 Uhr gibt es Frühstück und das wollen wir mitnehmen.
Frühstück
Im Frühstücksraum ist schon einiges los. Und alles junge Leute hier im Hostel. Ich glaube sogar wir sind die ältesten hier. Macht uns aber nix. Es gibt jede Menge Brötchen, gekochte Eier, diverse Marmeladen, Kaffee, Tee und Obst. Reicht auf jeden Fall.
Das Hostel ist richtig groß. Sogar das größte in ganz Südamerika. 300 Personen können aufgenommen werden. Alles ist bunt, es gibt viele verwinkelte Ecken zum Hinsetzen, Waschmaschinen, eine Bar, eine Küche zum selbst kochen und Ausflugsangebote.
Nach dem Frühstück gehen wir aber noch mal zurück aufs Zimmer. Mila möchte sich noch ein bisschen ausruhen. War auch echt anstrengend die Weiterreise.
Frühstücksraum im Hostel Providencia, Santiago de Chile
So sieht's im Hostel aus
Los geht's
Gegen 12 Uhr machen wir uns dann auf den Weg die Stadt zu erkunden.
Wir gehen durch einige Parks, die auch alle immer mehrere Spielplätze haben. Laufen durch verschiedene Viertel wie z.B. dem Barrio Lastarria, einem Künstler- und Kneipenviertel. Wir probieren Empanadas, ein typischer Snack hier. Das sind gefüllte Teigtaschen, entweder mit Käse oder mit einen Mix aus Fleisch, Zwiebeln und Ei. Ziemlich lecker.
Uns fällt auf, dass man häufig bei Imbissständen erst bezahlen muss und anschließend mit seinem Kassenbon das Ausgesuchte bestellt.
Wir schlendern über den bisher größten Markt, den wir gesehen haben. Dem La Vega Central Market. Drei riesige Markthallen mit allen Lebensmitteln, die man sich nur vorstellen kann. Einen Non-Food-Bereich gibt es auch. Bezüglich Märkte sind wir momentan eigentlich gesättigt. So viele haben wir schon gesehen. Aber dieser haut noch mal alles raus.
Park mit Spielplatz, davon gibt's hier echt viele
Die besten Empanadas gibt's bei Zunino
Empanadas (links mit Fleisch, rechts mit Käse)
Vega Central Markt
Cerro San Christobal
Jetzt geht's für uns hoch auf den Cerro San Christobal. Ein Berg mitten in der Stadt. Oben auf der Spitze eine große Statue, welche die Jungfrau Maria darstellt.
Es fährt eine Standseilbahn den Berg hoch und hält oben bis kurz unter der Statue. Das letzte Stück laufen wir noch. Wir sind hier wirklich hoch oben über der Stadt und der Blick ist einmalig. Jetzt sehen wir erst mal wie riesig diese Stadt überhaupt ist. Schade ist nur, dass man nicht so weit gucken kann, da ein ziemlicher Smog über der Stadt liegt. Die Anden sind im Hintergrund nur wage zu erkennen. Trotzdem ist es tolles Gefühl hier zu sein. Ein weiterer toller Viewpoint auf unserer Reise.
Standseilbahn zum Cerro San Cristobal
Virgin Maria auf dem Cerro San Cristobal
Aussicht vom Cerro San Cristobal, Santiago de Chile
Bellavista Viertel
Hier ist es bunt und laut und viel los. Ein trubeliges Kneipenviertel mit schöner Streetart. Wir wissen gar nicht, wo wir hingehen sollen. Wir haben Hunger und wollen in ein Restaurant. Aber die Auswahl ist einfach zu groß. Wir entscheiden uns für das Vendetta und essen zur Feier des Tages (was auch immer es zu feiern gibt :D), ein schönes Steak und trinken ein Flasche chilenischen Rotwein. Ein schöner Abschluss eines schönen ersten Tages in Santiago.
Streetart im Bellavista Viertel
#Weltreise Tag 90: Stadterkundung Teil 2
Gegen 12 Uhr sind wir dann mal wieder alle fertig und es kann losgehen. Wie immer aber ganz entspannt. Als erstes ist wieder ein Spielplatz angesagt. Damit Mila in Schwung kommt 🙂
Cerro Santa Lucía
Ein weiterer kleiner Berg ist heute unser nächstes Ziel. Der Cerro Santa Lucía. Er ist mit gerade mal 69 m deutlich kleiner, als der Cerro San Cristobal. Er liegt aber mitten in der Stadt. Drumherum grünt alles und um auf die Spitze zu kommen, müssen teilweise steile Felstreppen erklommen werden. Von oben gibt es aber wieder eine herrliche Aussicht. Allerdings auch wieder inkl. Smog.
Treppen, Cerro Santa Lucía
Ausblick vom Cerro Santa Lucía
Plaza de Armas
Wir schlendern weiter, kommen am Plaza de Armas vorbei, einem großen zentralen Platz. Viele Bäume und Sitzplätze. Alle belegt. Am Rand stehen einige Schachtische. Auch diese freuen sich großer Beliebtheit. Der Platz ist umrahmt von beeindruckenden Kolonialbauten. Die Catedral Metropolitana zum Beispiel. Die wichtigste Kirche Chiles.
Plaza de Armas
Fußgängerzone
Wir laufen gemütlich weiter durch die Innenstadt. Als nächstes müssen wir zu LATAM Airlines, ins Reisecenter. Mit einem unserer Flüge gibt es Probleme. Wir haben keine Tickets bekommen. Leider ist es sehr voll und wir müssen fast anderthalb Stunden warten, bis wir drankommen. Leider spricht niemand englisch. Aber wie selbstverständlich wird man auf spanisch zugequatscht. Irgendwie kriegen wir es aber hin und können alles klären.
Buffalo Waffles
Wir kommen wieder ins Barrio Lastarria Viertel und entdecken rein zufällig das Buffalo Waffles. Eine kleine Imbissbude wie es hier viele gibt. Aber die Leute kommen mit unglaublich lecker aussehenden Waffeln heraus. Bestückt mit Obst und Sahne oder auch herzhaft. Wir holen uns ein Strawberry Field. Eine dicke weiche Waffel mit Erdbeeren, Bananen, Schokocreme und Sahne. Es ist so köstlich, dass ich mich reinsetzen möchte. Ich nehme mir vor morgen unbedingt noch die herzhafte Variante zu probieren.
Buffalo Waffles
Rooftopbar
Da wir uns mittlerweile an kleinen Snacks hier und da satt gegessen haben, fällt ein Restaurant heute aus. Dafür gönnen wir uns noch einen schönen Sundowner, oben auf der Rooftopbar The Singular. Die Bar gehört zum Hotel Lastarria, ist aber frei zugänglich.
Ich frage mich wie es wohl sein wird, wenn wir wieder zu Hause sind. Hier erleben wir eigentlich nur schöne, interessante, abwechslungsreiche und entspannte Tage. Hoffentlich fallen wir zu Hause nicht in ein Loch.
Ausblick von der Rooftopbar The Singular
#Weltreise Tag 91: Das schönste Viertel von Santiago de Chile
Heute haben wir nicht mehr viel vor. Im Prinzip haben wir alles gesehen, was wir wollten und uns interessiert hat. Außer ein Viertel fehlt noch: das Barrio Italia.
Barrio Italia
Als wir dort ankommen, brauchen wir nur 5 min, um festzustellen, dass es das schönste Viertel in Santiago ist. Zumindest für uns. Überall süße Cafés, farbenfrohe Türen, die dich einladen den dahinter liegenden kleinen Innenhof zu betreten mit noch mehr kleinen Cafés und Lädchen. Wir gehen die Hauptstraße im Viertel, die Avenida Italia (welcher Name sollte es für diese Straße auch sonst sein) rauf und runter. Die Sonne scheint heute mal wieder, es ist warm und wir fühlen uns einfach nur wohl.
Barrio Italia, Santiago de Chile
Barrio Italia, Santiago de Chile
Artesania Market
Auf dem Rückweg ins Hostel, gehen wir noch am Artesania Market vorbei. Ein kleiner Handkunstwerksmarkt. Ganz nett, allerdings auch sehr klein. In 10 Minuten ist man auch schon drübergelaufen.
Artesania Market, Santiago de Chile
Nochmal zu Buffalo Waffles
Das musste sein. Diesmal wird es eine herzhafte Waffel und danach noch eine süße. So köstlich. Hier muss man unbedingt hin, wenn man in Santiago ist.
Fazit Santiago de Chile
Für uns war es der erste Ort in Südamerika, weswegen wir keine Vergleiche zu anderen Orten oder Städten dort haben. Aber uns hat die Stadt gut gefallen. Es gibt viel zu sehen und wenn man gut zu Fuß ist, ist es auch kein Problem alles zu erlaufen. Die Menschen sind freundlich, das Essen gut und es ist wirklich günstig hier. (Wenn man nicht gerade in ein Restaurant geht und Steak und Wein bestellt.) Leider spricht nur kaum jemand englisch und ohne Spanischkenntnisse ist es manchmal wirklich schwierig. Aber letztlich verständigt man sich doch immer irgendwie. Das sollte auf jeden Fall kein Hindernis sein.
Uns hat ein bisschen das südamerikanische feeling gefehlt. Es gab wenig Musik in den Bars und Cafés und von der Architektur her, könnte die Stadt auch überall anders als in Chile oder generell Südamerika liegen. Wir sind deshalb gespannt wie es uns auf der weiteren Reise durch Südamerika gefallen wird.
Morgen geht's erst mal nach Valparaiso.
Hier gehts zu den vorherigen Weltreise-Tagebuch-Beiträgen:
Südafrika
Weltreise Tag 1 - 6 Region Kapstadt
Weltreise Tag 7 - 12 Kapstadt bis Plettenberg Bay
Weltreise Tag 13 - 19 Jeffreys Bay bis Port Elizabeth
Singapur
Weltreise Tag 21 - 23 Singapur
Thailand
Weltreise Tag 30 - 36 Kho Phangan
Weltreise Tag 37 - 40 Koh Samui
Vietnam
Weltreise Tag 41 - 49 Da Nang und Hoi An
Weltreise Tag 50 - 54 Ho Chi Minh City
Malaysia
Weltreise Tag 55 - 57 Kuala Lumpur
Australien
Weltreise Tag 58 - 62 Melbourne
Neuseeland
Weltreise Tag 68 - 73 Auckland
Südsee, Französisch-Polynesien
Weltreise Tag 74 - 78 Bora Bora
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